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Die Hüpfburg im Kirchgarten Man trifft sich in der Bibliothek

Das Sommerfest der Bonhoeffer-Gedächtnis-Kirche. Die kleine feine Zweigstelle der Stadtbibliothek im Schloss.

Auch in diesem Jahr fand das gemeinsame Sommerfest bunten Hüpfburg widmen, die den ganzen Tag über heiß Als ich ein sagt sie, »dass es in einer Zweigstelle hat und
von KiTa und Gemeinde im Kirchgarten vor der Bonhoeffer- umkämpft war. Für die Erwachsenen gab es Kaffee, Tee, Saft Kind war, kam andere Lesebedürfnisse gibt als in der sie heute
Gedächtnis-Kirche statt. Am 10. Juni um 14.30 Uhr wurde und Kuchen, mit Bratwurst und Drehorgelmann Ulrich – und in regelmä- Hauptstelle. Selbst die Weststadt ist the- wieder be-
das Fest mit einem Gottesdienst von Pfarrer Reinhard Arnold das bei hochsommerlichen Temperaturen. Diejenigen, die auf ßigen Abstän- matisch anders aufgestellt als der Heid- tritt, wird
eröffnet – musikalisch ausgestaltet von der Kirchenmusikerin den Geschmack gekommen sind, konnten nur zwei Wochen den der Bus berg. Wir haben im Heidberg ungefähr feststellen,
Berit Röder-Mahrt. Danach konnten sich die Kinder ganz der später, beim Melveroder Bürgerfrühstück, weitermachen. der Fahrbü- 10.000 Bände für alle Altersgruppen im dass die Die Stadtbibliothek am EKZ
cherei in den Bestand. Darunter sehr viel Kinder- und Einrichtung beherbergt etwa 10.000 Bände
Heidberg. Ich Jugendliteratur, Sachbücher mit Schwer- dem Zahn für alle Altersgruppen.
stand mit einer punkt Kindergarten und Grundschule, der Zeit beharrlich trotzte. Dieselben
Tüte ausgele- Zeitschriftenreihen wie "Geolino", "Willi Regale, der schöne braune Nadelvlies.
sener Bücher will‘s wissen" und auch die "Bravo". Das Da lächelte Frau Sarmadi ein bisschen.
inmitten eines wird sehr gut angenommen. Jeden zwei- »Ja, es ist noch nie renoviert worden. Das
Kian (5) sagt: »Ich find Pulks von ten Dienstag im Monat veranstalten wir kostet Geld, das wir nicht haben. Des-
die Bücherei super! Leuten auf das Bilderbuchkino, wo Bücher vorge- halb bemühen wir uns nach allen Kräften,
Die haben sogar die der Stettin- lesen werden und die Illustrationen auf das wett zu machen, und jeder Besucher
Sachbücher von Wal- straße hinter die Wand projiziert werden, wozu die wird herzlich vom Team betreut. Das ist
ter Wick.« »Mischels Le- Kinder sich dann äußern. Dazu haben das Schöne an so einer Zweigstelle: ein
bensmittelgeschäft« und bekam große immer zwischen 70 und 100 Zuhörer kleiner Bereich, bessere Betreuung, und
Augen, als der Bus vom Sachsendamm viel Spaß – jüngst zu Ostern z. B. mit die Kinder können im Kleinen schon mal
abbog, an uns vorbeizog, um unten an "Rufus, der kleine Osterwaschbär". Im schnuppern, bevor sie dann die große
der Kieskuhle in der Schleife zu wenden Mai gab es ein Werk auf Deutsch und Bibliothek im Schloss erforschen.«
und endlich anrollte. Die Tür schwang Chinesisch, damit die Kinder den Klang (Text und Fotos: Bernd Reiners)
auf – hoffentlich hatten sie die richtigen der fremden Sprache erforschen konnten.
Bücher eingeladen! Außerdem haben wir eine wunderbare
Nun, das war in der Steinzeit des Heid- Spieleabteilung, Hörbücher und DVDs.«
bergs, ungefähr 1974. Aber ein junger, Und wie sieht das Angebot für die älteren
aufblühender Stadtteil hatte auch mit Herrschaften aus? »Ein Drittel des Be-
einem angemessenen Angebot an Lite- stands sind natürlich Romane für Erwach-
ratur versorgt zu werden, nicht nur mit sene sowie Zeitschriften wie "Spiegel",
Wohnraum und Zentralheizungen. So "Stern", "Focus", "Brigitte" und eine CD-
öffnete im Einkaufszentrum Ende der Abteilung mit Spielfilmen. Für Senioren
70er-Jahre ein Ableger der Hauptbüche- haben wir einen umfangreichen und aktu-
rei seine Pforten, um die romantische Bus- ellen Romanbestand, Großdruckbücher,
Ära zu beenden. Ich traf mich mit Frau Hörbücher und Filme. Eine Spielegruppe
Sarmadi, die den Heidberger Ableger trifft sich bei uns zweimal die Woche,
von der Stadtbibliothek im Schloss aus wenn wir geöffnet haben, also am Diens-
betreut und selbst auf eine langjährige tag und Freitag von 10 bis 18 Uhr.«
Berufserfahrung zurückblickt. Was mich interessiert, ist die Sache mit
»Zunächst einmal muss man feststellen«, der roten Bibliothekskarte. »Der Benutze-
rausweis. Der gilt für die Stadtbibliothek
und ihre zwei Zweigstellen. Sie können
dort mit ihm ausleihen, aber wo man aus-
leiht, muss auch zurückgegeben werden.
Jede Stelle hat ihren abgeschlossenen
Bestand. Der Benutzerausweis kostet 15
Euro im Jahr, ist aber bis 18 Jahre kosten-
frei. Alle, die einfach nur in der Bibliothek
stöbern, lesen oder spielen wollen, sind
auch ohne Benutzerausweis herzlich will-
kommen.«
Wer vor 30 Jahren schon Bücher in
der Zweigstelle Heidberg ausgeliehen