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Forschungsergebnisse aus Braunschweig
Annette Schütze über Corona-Antikörperforschung im Braunschweiger Süden.
Während die Welt auf einen Impfstoff beit an ihrer Doktorarbeit unterbrochen, tischen Initiative für die Corona-Forschung
gegen Covid-19 wartet, wird im Braun- um aus dem Blut Infizierter gewonnene in ganz Niedersachsen. Denn diese sollte
schweiger Süden an Corona-Antikörpern Antikörper (für YUMAB) zu testen. Unter unbedingt von Bund und Land unterstützt
geforscht. Die Antikörperforschung ar- höchsten Sicherheitsmaßnahmen werden und das wissenschaftliche Engagement
beitet an einem Therapeutikum – einer diese Antikörperkandidaten jetzt im HZI belohnt werden.
Art Medikament – um Schwererkrankte an lebenden Viren getestet. Da schon Wir müssen wohl damit rechnen, dass
zu behandeln und besonders infektions- vielversprechende Antikörper-Kandidaten es auch in der Zukunft neue Viruserkran-
gefährdete Gruppen, wie zum Beispiel gefunden wurden, könnte schon bald die kungen und eventuell Pandemien geben
Pflegepersonal, zu schützen. So könnten klinische Testung erfolgen. Da es sich um kann. Deshalb sollten wir (besser) gerüstet
sein. Da Zeit in einer solchen Situation ein
wichtiger Faktor ist, soll eine wissenschaft-
liche »Response Unit« (wissenschaftliche
Forschungsleitzentrale) aufgebaut werden.
Ähnlich wie beim Katastrophenschutz
soll damit sichergestellt werden, dass im
Notfall in der Wissenschaft schnell und
unbürokratisch gehandelt und geforscht
werden kann. Braunschweig bietet be-
reits jetzt eine ideale Infrastruktur für eine
solche Einheit.
Wir dürfen auf die Forschungsergebnisse
aus Braunschweig gespannt sein!
Annette Schütze (Mitte) besucht mit Sozialministerin Dr. Carola Reimann (rechts) das
SARS-CoV-2 forschende Biotechnologieunternehmen YUMAB in Stöckheim.
schwere Verläufe verhindert und die Kapa- menschliche Antikörper handelt, wird
zitäten der Krankenhäuser geschont wer- diese Phase erheblich verkürzt werden
den. Auf dem Science-Campus in Stöck- können.
heim haben sich rund um das Helmholtz Nicht nur die geballte Fachkompetenz
Zentrum für Infektionsforschung (HZI) ver- und die enge Zusammenarbeit der In-
schiedene renommierte Forschungseinrich- stitutionen haben mich begeistert. Be-
tungen und Biotechnologiefirmen angesie- sonders beeindruckend finde ich das
delt. Während der Pandemie haben sie Engagement, mit dem die Wissen-
es sich – gemeinsam mit der Technischen schaftlerInnen ohne Zögern ihre Arbeit
Universität Braunschweig – zur Aufgabe in den Dienst der Allgemeinheit stellen.
gemacht, ein Heilmittel zu finden. Nicht finanzielle Erwägungen oder per-
Zusammen mit Sozialministerin Dr. Carola sönliche Karrierechancen bestimmen
Reimann besuchte ich die Firma YUMAB, ihr Handeln, sondern gesellschaftliches
die bereits erfolgversprechende Antikör- Verantwortungsbewusstsein und Hilfsbe-
per gegen das Coronavirus gefunden reitschaft. Dieser Einsatz verdient nicht
hat. Schon zu Beginn der Ausbreitungen nur Respekt, sondern politische Unterstüt-
beschloss das Unternehmen, seine For- zung. Die Doktoranden sollten die Zeit,
schung voll auf den neuen Erreger zu die sie für die Corona-Forschung aufge-
konzentrieren. Durch die räumliche Nähe wendet haben (statt für ihr eigentliches
zum HZI und die guten Kontakte zur TU, Forschungsgebiet), vergütet bekommen
aus der heraus YUMAB gegründet wur- und eine entsprechende Fristverlänge-
de, entstand schnell ein »Corona For- rung für ihre Doktorarbeit erhalten. Das
schungsnetzwerk«, das sich gegenseitig Unternehmen YUMAB ist mit seiner
ergänzt und unterstützt. Wie ganz aktuell Antikörper-Forschung auch finanziell in
geforscht wird, konnte ich mir dann am Vorleistung gegangen. Die Beteiligten
Institut für Biotechnologie der TU beim verdienen daher eine Landesförderung!
Besuch der Doktoranden im Labor an- An dieser Förderung wird im Ministerium
schauen. Viele von ihnen haben die Ar- bereits gearbeitet, ebenso an einer poli-