Page 22 - Suedlicht 2024-3
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       oder Mitglieder, die schon online abonniert   TIMOFEEV: Ja. Aber ich glaube, das war   schaftsladen. Ein paar Jahre zuvor hätte   SÜDLICHT: Durch die Neuordnung der   JASCHINSKI-GAUS:  Geschätzt  etwa
       haben, kleben das auf ihren Briefkasten:   auch mit der Zeitung so. Dass man ganz   man das Heft so nicht machen können.   Stadtbezirke stand die Frage im Raum, ob   10.000  Einwohner.  Stöckheim  und
       »Ich lese das BBG-Journal online«. Dann   viele Entwicklungsprozesse hier im Quartier   Dann wäre der Terminkalender fast leer   wir unsere Aktivitäten auch auf Stöckheim   Leiferde  haben  bereits  eine  poli-
       bekommen sie bei der Verteilung keine   – aus der Arbeitsgruppe »Quartiersentwick-  gewesen. Ich glaube, Heidberg AKTIV und   und Leiferde ausweiten. Doch selbst Mel-  tisch geprägte Zeitung von der SPD.
       Printversion im Briefkasten. So haben wir   lung Heidberg« beispielsweise – transpa-  auch der Arbeitskreis Heidberg haben da   verode und der Heidberg, haben sich ja   Da sind jedoch ganz andere Themen drin.
       das Problem gelöst.                  renter an die Bewohnerschaft bringen kann.   eine ganze Menge bewegt.             durchaus nicht als einen Stadtteil gesehen.  Stöckheim ist auch durch das Neubauge-
                                            Wir informieren praktisch in jeder Ausgabe,   War das Heft damals im Arbeitskreis ein                                  biet noch immer am Wachsen.
       SÜDLICHT: Was waren denn so die wich-  wie hier der Stand ist. Wenn wir in einem   Thema?                              JASCHINSKI-GAUS: Also... es war schwie-
       tigsten Sachen, die in den letzten zehn Jah-  Heft ein Thema angestoßen haben, dann                                    rig, ist aber schon besser geworden, sage   BORN: Ich glaube, das sind ganz unterschied-
       ren im Quartier passiert sind?       verlassen wir es nicht sofort, sondern verfol-  TIMOFEEV: Der Arbeitskreis hat sich ja aus   ich mal.                  liche Menschen, von denen wir hier sprechen.
                                            gen es weiter. Ich glaube, das ist wertvoll:   einem Beirat für unser Quartiersprojekt ge-  Ich wäre kein Freund davon, Stöckheim und   Und die Zusammengehörigkeit im Heid-
       ANDREAS GEHRKE: Also, ich denke mal,   dass die Menschen hier vor Ort alle Infor-  bildet. Wir brauchten ein Stadtteilgremium,   Leiferde miteinzubeziehen, weil sie einfach   berg und auch in Melverode schätze ich
       der Weihnachtsmarkt war eine Veranstal-  mationen haben.                 das sich um verschiedene Themen küm-          eine ganz andere Struktur haben. Ich war   anders ein als in Stöckheim und Leiferde.
       tung, die  prägend war – nicht nur hier,                                 mert, damit so ein guter Austausch entsteht.   daher auch nicht für diese Vereinigung der   Ich weiß nicht, ob das Heft dort wirklich so
       sondern auch in Melverode. Und natürlich   KERSTIN BORN: Ich glaube, dass sich die   So ist der Arbeitskreis Heidberg entstanden.   vier Stadtteile.        auf Anklang stoßen würde.           Die Eröffnung des AWO-Nachbar-
       viele andere Veranstaltungen, die wir hier   Bürgerinnen und Bürger einfach mit ihren   Das war etwa 2012, 2013, glaube ich.   Die Entfernungen sind einfach viel zu groß,                      schaftsladens war für den Heid-
       durchgeführt haben.                  Anliegen ernst genommen fühlen. Auch   Der Arbeitskreis sollte eine Sprachrohrfunk-  um durch eine Zeitung zu erreichen, dass   GEHRKE: Nach meiner Erfahrung hat es   berg ein großer Schritt.
       Was ich noch sagen wollte: Am Anfang war   was Du über das Feedback, das wir mit   tion fürs Quartier übernehmen. SÜDLICHT   die Menschen zusammenwachsen.  zwischen Melverode und Heidberg immer
       es mit der Werbung nicht einfach. Dass je-  SÜDLICHT erzielen konnten, erzählst –   war einfach auch so eine Idee: »So etwas                                Schnittstellen gegeben – trotz einiger atmo-  ten, die im Hintergrund politische Akteure
       mand da ist, der dafür sorgt, dass es bei   was aber wirklich mit der Aktion »Wenn ich   gab es hier früher mal, und nun gibt es das   BRUCHMANN: Wie groß ist denn die Ein-  sphärischer Störungen vielleicht.  haben. Mit denen würden wir in Konkurrenz
       SÜDLICHT nicht an der Werbung scheitert,   HeidbergkönigIn  wäre« Fahrt aufgenom-  nicht mehr.«                        wohnerzahl in Leiferde und Stöckheim?                                    treten. Uns war, glaube ich, immer wichtig,
       empfinde ich als ganz großes Kino, richtig   men hat. Das war einfach toll.  Beim Weihnachtsmarkt war es ebenso. Ich                                                            JASCHINSKI-     dass wir überparteilich bleiben.
       toll!                                                                    erinnere mich noch gut daran, wie schnell                                                              GAUS: (lachend)   Das war auch in der »Weststadt aktuell«
                                            STÜTZER: Jetzt frage ich Dich einmal et-  das ging. Wir haben uns, glaube ich, nur                                                         Schön   ausge-  so und in den »Nordstadt-Nachrichten«.
       BORN: Durch den Netzwerkverbund hier   was: Als Du angefangen hast, hattest Du   zwei-, dreimal getroffen, dann stand das                                                       drückt!         Wir waren zwar als Verantwortliche dabei,
       und die schnelle und konstruktive Zusam-  da nicht mal gesagt, dass Du Angst hast,   Projekt schon.                                                                                             haben das Heft aber nie als Werbeplatt-
       menarbeit haben wir eine tolle Veranstal-  dass Dir die Themen ausgehen?                                                                                                        GEHRKE: Es gab   form für uns gesehen und es mit eigenen
       tungssituation für die Anwohnerinnen und                                 STÜTZER: Die AWO ist zwar Herausgeber,                                                                 immer eine Kom-  Themen zugepflastert, obwohl wir es ge-
       Anwohner, wovon unsere Mieterschaft auch   SÜDLICHT: Ja, das war wirklich meine   doch wir stehen nur auf der dritten Seite,                                                    munikation. Also   konnt hätten. Wir bezahlten die Party ja,
       profitiert. Jedes kleine Segment findet sich   große Befürchtung. Dass man hier so viel   im Impressum. Das hat der Vorstand mitge-                                             nicht nur poli-  also hätten wir auch sagen können, wie die
       hier wieder und kann auch über das Ma-  findet, hat mich selbst überrascht. Aller-  tragen, weil wir keine Sozialpostille für den                                               tisch  gesehen,  Musik spielt. Das haben wir nie gemacht,
       gazin publiziert werden.             dings haben wir das Heft zum richtigen   Stadtteil wollten. Natürlich haben wir auch                                                       sondern   auch  weil es uns wichtig war, unsere gute Netz-
                                            Zeitpunkt angefangen, als sich ganz viel   soziale, integrative und inklusive Themen,                                                      unter den Men-  werkarbeit zu nutzen, um für die Leute in
       SÜDLICHT: Hatte der Nachbarschaftsladen   bewegt hat, durch den Arbeitskreis Heid-  aber es ist eine ganz normale Stadtteilzei-                                                 schen   selber.  der Bevölkerung was zu tun. Dieser soziale
       nicht die größten Auswirkungen?      berg und dann eben durch den Nachbar-  tung.                                                                                               Deshalb war das   Aspekt war ganz wichtig für uns: Dass es
                                                                                                                                                                                       für uns eigentlich   nicht ein Abklatsch unserer eigenen Kun-
                                                                                                                                                                                       klar, dass diese   denzeitschrift wird, sondern offen ist für
                                                                                                                                                                                       beiden Stadtteile   alles aus dem Stadtteil.
                                                                                                                                                                                       eben mit dem
                                                                                                                                                                                       Medium zusam-   STÜTZER:  Aus Sicht des Herausgebers
                                                                                                                                                                                       mengehören.     wäre es finanziell gar nicht machbar, die
                                                                                                                                                                                                       Auflage mindestens zu verdoppeln. Dazu
                                                                                                                                                                                       JUNGHERR:  Ich   kommt die Verteilung. Und man bekommt
                                                                                                                                                                                       sehe das genau-  nicht unbedingt mehr Anzeigen rein. Durch
                                                                                                                                                                                       so. Die Identität   die Seitenzahl hat man dann gar keinen
                                                                                                                                                                                       geht  irgendwo  Platz mehr für redaktionelle Inhalte. Wir
                                                                                                                                                                                       verloren.  Also,  haben hier natürlich auch Kostensteige-
                                                                                                                                                                                       ein    Leiferder  rungen, beim Druck und bei der Vertei-
                                                                                                                          Trenn Dich von                                               identifiziert sich   lung. Das kann man bei der heutigen Lage
                                                                                                                          altem E-Schrott!                                             überhaupt nicht   nicht reinholen. Als wir die Anzeigenpreise
                                                                                                                                                                                                       erhöht haben, geschah das ganz mode-
                                                                                                                                                                                       mehr mit dem
                                                                                                                                                                                       Heidberg, denke   rat. Diese Preiserhöhung bei der Werbung
                                                                                                                          Gib’s uns. Einfach und kostenfrei.                           ich mal – und an-  deckt jedoch nicht die Preiserhöhung bei
                                                                                                                          Alles, was ein Kabel hat oder mit Batterie / Akku / Solarzelle   dersrum genau-  Druck und Verteilung ab. Wenn da jetzt
                                                                                                                          betrieben wird. Wenn Du nichts mehr damit anfangen kannst, gib es   so.  Es gibt dort   noch zwei Stadtteile hinzukämen, wäre
       Ein weiter Weg: Vom »Heidberg-Mosaik« zum ersten SÜDLICHT-Entwurf, der noch den Titel »Mittendrin« trug,           zum fachgerechten Recycling. Aber niemals einfach in eine Abfalltonne.
       zur ersten Ausgabe.                                                                                                                                                             Stadtteilzeitschrif-  das mit der Art, wie wir es machen, mit
                                                                                                                          www.alba-bs.de                 www.elektroschrott.jetzt
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