Beiträge 2020-1

Was machen die denn da?

Am 8. Dezember war Disc-Golf-Aktionstag im Heidbergpark.

Was machen die denn da? Das werden sich die Spaziergänger am 2. Advent im Heidbergpark gedacht haben, als sie sahen, wie eine kleine Gruppe von Menschen versuchte, Frisbee-Scheiben über eine respektable Distanz in Körbe zu werfen.
Es handelte sich um aktive Disc-Golfer vom MTV Braunschweig und den »Tee-Timers« aus Wolfenbüttel, die auf Einladung des Vereins »Offener Heidberg« zu einem Aktionstag gekommen waren, bei dem Interessierte diese noch relativ unbekannte Sportart selbst unter Anleitung ausprobieren konnten. Nicht nur Bürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus und Helmut Blöcker – auch eine Reihe wetterfester Spaziergänger zeigte sich angetan und griff zur Scheibe.
Es ist ein Sport für alle, die nicht unbedingt ihre Körper an Fitnessgeräten stählen oder ihre schweißtreibenden Joggingrunden drehen wollen, sondern in geselliger Runde Freude an einem lockeren Spielchen finden. Geeignet also für Familien, aber auch Seniorengruppen oder Schulklassen. Bleiben die Körbe stehen? So die Frage einer Spaziergängerin.
Warum eigentlich nicht?
Text: Rainer Nagel

Was ist Disc-Golf?

Beim Disc-Golf wird versucht, von einem festgelegten Abwurfpunkt aus einen Frisbee mit möglichst wenigen Würfen in einen Ziel-Korb zu befördern. Die Wurfsportart benötigt keine eigenen Plätze, sondern wird üblicherweise in vorhandene öffentliche Grün- oder Sportanlagen integriert. Die Sportart, die in den 1970ern in den USA entwickelt wurde, erfreut sich seit 20 Jahren auch bei uns immer größerer Beliebtheit. Erst 2018 ist der Antrag, eine Disc-Golf-Anlage im Heidbergpark einzurichten, knapp gescheitert.

Wohnen mit Qualitätssiegel

Drei Objekte im Heidberg tragen ein Niedersächsisches Qualitätssiegel.

Im Herbst 2019 wurden bei der Jahrestagung der niedersächsischen Sicherheitspartnerschaft in Hannover die Qualitätssiegel für sicheres Wohnen verliehen. Dem i-Punkt und der neuen Wohnanlage Greifswaldstraße wurde dabei eine ausgezeichnete Qualität bescheinigt – die Bestnote. Für das Mehrfamilienhaus am Erfurtplatz 1 und 3 gab es die Gesamtnote gut.
Das Niedersächsische Qualitätssiegel für sicheres Wohnen erhält man nicht mal so nebenbei. Interessierte Wohnungsunternehmen müssen sich ausführlich darauf vorbereiten. Die Jury sichtet zunächst den Antworten-Katalog nebst Fotos. Dann schaut sie sich das Objekt bei einer Begehung an und unterhält sich auch mit den Mietern.
Besonders der i-Punkt, mit Concierge, Videosprechanlage und Electronic Key ausgestattet, konnte die Jury begeistern. Man hob besonders die Barrierefreiheit und das gut beleuchtete, übersichtlich ausgeschilderte Wohnumfeld hervor. Direkt vor dem Haus sorgt zudem ein beschrankter Parkplatz für kurze Wege. Gesamturteil: ausgezeichnete Qualität. Vertreter und Spendensammler lässt Concierge Richard Jurek erst gar nicht zu den 78 Wohnungen. Jurek: »Ich sage, das ist hier unerwünscht.«
Die Bewohner der Greifswaldstraße 1 bis 13 können sich dagegen über eine Videosprechanlage, eine Tiefgarage mit Aufzug und abschließbaren Zugang freuen. »Gerade habe ich wieder über einen Trickdiebstahl in Braunschweig gelesen«, erzählt Bewohnerin Helga Krause. »Ich bin froh, dass wir hier eine Videosprechanlage haben. Da drücke ich gar nicht erst aufs Knöpfchen, wenn mir etwas komisch vorkommt.«
Am Erfurtplatz 1 und 3 ist vieles Wichtige ganz nah. Die 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen liegen direkt im Heidberger Einkaufszentrum. Im Erdgeschoss von Hausnummer 3 bietet der AWO-Nachbarschaftsladen Information, Austausch und vielseitige Veranstaltungen. Die Straßenbahn ist schnell zu Fuß zu erreichen. Und die Parkplätze? Die liegen direkt vor dem Haus. Neben diesen kurzen Wegen lobte die Jury die übersichtliche Wegeführung.
Für die BBG sind die drei Qualitätssiegel in mehrfacher Hinsicht ein schöner Erfolg. »Solch ein Austausch ist immer bereichernd, auch mit Blick auf neue Projekte. Wir haben sehr gute Anregungen mitgenommen«, berichtet Dirk Sievers, Geschäftsbereichsleiter Bestandsmanagement bei der BBG. Richard Jurek vom i-Punkt spürt die Zufriedenheit der Mieter hautnah: »Wir bekommen sogar Postkarten aus dem Urlaub. Einige bringen uns Kostproben des Mittagessens vorbei, direkt auf einem Teller. Hier ist eines der höchsten Häuser Braunschweigs, aber es ist nicht anonym.«

»Wenn ich HeidbergkönigIn wäre…«

Eine erste Rückmeldung aus der Beteiligungsaktion vom Sommerfest.

»Was würde ich ändern, wenn ich HeidbergkönigIn wäre?« wurde im Rahmen des letztjährigen Sommerfests im Heidberg gefragt. Insgesamt kamen so über 40 Wunschzettel zusammen, die den ganzen Herbst über an zwei großen Stellwänden im Nachbarschaftsladen am Erfurtplatz zu sehen waren. Die Auswertung der Zettel fand am 28. Oktober durch die Arbeitsgruppe »Quartiersentwicklung Heidberg« statt, die aus Vertretern der im Stadtteil ansässigen Institutionen und Vereine bestand. Die angesprochenen Themen waren vielfältig. Sei es die allgemeine Parkplatzsituation, mehr Begrünung, der Wohnraummangel, weitere schöne Spielplätze, eine Badeaufsicht am Heidbergsee, Verbot für Plastikverpackungen, Sportangebote für Mütter, ein Restaurant oder eine Kneipe und vieles mehr.
Besonders scheint die Heidberger der Erfurtplatz als zentraler (Treff-)Punkt im Stadtteil zu beschäftigen. Einige wünschen sich einen grünen Erfurtplatz ohne parkende Autos und mit mehr Sitzmöglichkeiten. Vor allem für Ältere ist eine öffentliche Toilette wichtig, seit das WC im Schwimmbad nicht mehr zugänglich ist. Hundehalter wünschten sich im Sommer am Erfurtplatz mehr Trinknäpfe für ihre Vierbeiner.
Einige Anregungen erreichten den Bezirksrat und die Öffentlichkeit bereits vor der Aktion und konnten so bereits umgesetzt werden. Zum Beispiel ist der Fußgängerweg am Erfurtplatz im November durch Poller gesichert worden und in der Vorweihnachtszeit leuchtete, dank einer anonymen Spende, ein Weihnachtsbaum.
Da die Wünsche und Ideen so vielfältig waren, wurden bei der Auswertung zunächst die Zuständigkeiten geprüft und die Prioritäten festgelegt. Nach dem letzten Treffen der Arbeitsgruppe, am 16. Januar, wurden diese an die zuständigen Stellen (Bezirksrat, Stadtverwaltung, Gewerbetreibende usw.) weitergeleitet, mit Bitte um eine Stellungnahme.
Einige der Wunschzettel könnten von den aktiven Vereinen und Initiativen aus dem Stadtteil umgesetzt werden, wie beispielsweise Wochenendaktivitäten für Senioren und Sportkurse für Mütter. Andere Vorschläge dagegen benötigen intensive Rücksprachen mit der Stadtverwaltung sowie eine sichere Finanzierung. Die Arbeitsgruppe steht also vor einer spannenden Aufgabe, mit dem Ziel, die Lebensqualität im Heidberg zu verbessern. Als Anlaufstelle nimmt der Nachbarschaftsladen gern weitere Wünsche, Ideen und Vorschläge entgegen.
Kontakt: AWO-Nachbarschaftsladen Heidberg, Erfurtplatz 3,   Tel. 0531-86 67 00 53

Stürmische Weihnacht

Wie die Melveröder aus der Not eine Tugend machten.

Der Weihnachtsmarkt in Melverode war am 29. November fast aufgebaut, als eine Windböe einen Gaskocher und mehrere Gläser vom Tisch fegte. Sofort diskutierten die Veranstalter, ob man das Risiko eingehen soll, den Markt trotzdem stattfinden zu lassen. Schweren Herzens entschied man sich gemeinsam dagegen. »Die Unfallgefahr war uns einfach zu groß«, bedauerte der Marketingchef der BBG, Andreas Gehrke vor Ort. Erst 2014 musste der Heidberger Weihnachtsmarkt aufgrund einer Sturmwarnung abgesagt werden.
Damit die Melveröder nicht völlig auf ihren Markt verzichten mussten, baute man kurzerhand einige Stände vor der Bezirkssportanlage Glogaustraße auf. Ganz schnell kamen die ersten Besucher, um sich bei Kartoffelpuffern, Glühwein und anderen Leckerbissen mit ihren Nachbarn auszutauschen – auch wenn die Enttäuschung bei den kleinen Besuchern groß war.
Die Heidberger dagegen konnten sich im Vorfeld über einen sechs Meter hohen beleuchteten Weihnachtsbaum freuen, der am Ort des ehemaligen Kiosks aufgestellt wurde. Der Baum wurde von einem anonymen Spender finanziert.
Am 12. Dezember gab es am Erfurtplatz wie gewohnt das volle Weihnachtsprogramm, mit Waffeln, Glühwein und anderen Köstlichkeiten. Ein Teil der Erlöse ging in diesem Jahr an die Aktion »Päckchen für Braunschweig«. Auch die Heidberg Apotheke beteiligte sich im Einkaufszentrum mit einem Stand, dessen Erlöse an die »Weggefährten – Elternhilfe zur Unterstützung tumorkranker Kinder Braunschweig e. V.« gingen.

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In Melverode kam zum Ausgleich der Nikolaus – und zwar mit dem Feuerwehrwagen. Den hatte die Freiwillige Feuerwehr Melverode zur Verfügung gestellt, als sie am 12. Dezember beim Lebendigen Adventskalender mitmachte. Die Kleinen waren begeistert, auch wenn den Jüngeren die nächtliche Szenerie zunächst etwas unheimlich war. Doch am Ende siegte die Neugier.
Der Nikolaustag im AWO-Wohn- und Pflegeheim wurde dagegen schon nachmittags begangen. Neben selbstgemachter Marmelade gab es Schmuck und Selbstgestricktes von den Bewohnern. Vor dem Eingang gab es Glühwein und Würstchen.

»Die Kinder sind nicht unser Problem«

Der SV Melverode-Heidberg sucht Trainer für seine Jugendmannschaften.

Die gute Nachricht zuerst: Über Nachwuchsprobleme muss sich der SV Melverode-Heidberg keine Sorgen machen. Rund 100 Kinder und Jugendliche kicken derzeit in acht Mannschaften auf dem Gelände der Bezirkssportanlage an der Glogaustraße. Zum Vergleich: 2015 brachte man es knapp auf drei Mannschaften.
»Die Kinder sind nicht unser Problem, sondern die Erwachsenen«, erklärt Markus Plail, der Jugendleiter des Vereins. Es fehlen Trainer, die Lust haben, nach Feierabend die Kinder voranzubringen. In der letzten Saison hatten sich sechs der Jugendtrainer verabschiedet – da war es schwer, kurzfristig Ersatz zu finden. Glücklicherweise sprang während der Saison ein Elternteil und ein erfahrener Trainer »im Ruhestand« ein. Weiterhin konnten für die aktuelle D-Jugend zwei junge Nachwuchstrainer gewonnen werden.
Dabei ist die Hürde für einen guten Jugendtrainer gerade für die Jüngeren nicht sehr hoch. Die größte ist sicherlich die zeitliche Komponente: Man muss zweimal in der Woche um 17.00 Uhr auf dem Platz stehen können. Die Qualitäten als Fußballer sind eher nebensächlich, ein guter, ruhiger Umgang mit den Kindern essentiell. Interessenten sind immer willkommen. Auch fußballbegeisterte Frauen sollten sich hier angesprochen fühlen. »Jeder, der mitmachen will, bekommt unsere volle Unterstützung«, verspricht Plail, der die G-Junioren des Vereins trainiert.
Er selbst kam 2015 über seinen Sohn zum SV Melverode-Heidberg. »Zuerst habe ich nur ein wenig mitgeholfen. Dann war ich plötzlich Co-Trainer und eineinhalb Jahre später Jugendleiter«, grinst er. Auch er hat von Kindesbeinen an Fußball gespielt, nur nicht in Melverode, sondern in seiner Heimat am Tegernsee. Nach dem Umzug nach Braunschweig war 2001 auch Plails Zeit als Spieler beendet.
Momentan gibt es außer ihm vier andere Väter, die sich bei den Jugendmannschaften engagieren. Doch oft erlischt das Interesse, wenn die eigenen Kinder aufhören: »Daher wäre es optimal, wenn sich auch Trainer finden, die sich unabhängig davon einsetzen.«
»Mit einem Neubaugebiet in der näheren Umgebung und einem in Planung befindlichen, in Sichtweite der Sportanlage, ist die Prognose für die Zukunft auch sehr positiv«, erklärt der junge Software-Entwickler. Auch die Zusammenarbeit mit dem SV Stöckheim, mit dem es im C-Juniorenbereich eine Jugendspielgemeinschaft gibt, soll gerade in Hinblick auf die geplanten Kunstrasenplätze, ausgeweitet werden.
Die Arbeit für die Jugendmannschaften sei zwar ein ständiger Kampf, doch es mache ihm Spaß, die Entwicklung der Kinder zu beobachten. Für den Verein sind die Nachwuchsspieler ohnehin überlebenswichtig. Auf die Frage, wie viele Stunden er pro Woche für den Fußball aufbringt, lacht Markus Plail jedoch nur: »Das rechne ich vorsichtshalber nicht aus!«

Abgecheckt

Mit dem E-Check auf der sicheren Seite.

Falls es in einem Gebäude zu Kabelbränden oder Kurzschlüssen kommt, kann so etwas teuer werden. Denn für die Sicherheit elektrischer Anlagen sind grundsätzlich die Eigentümer verantwortlich. Kein Wunder, dass die AWO regelmäßig ihre Einrichtungen auf Herz und Nieren prüfen lässt. In der Region Braunschweig sind das 11 Wohn- und Pflegeheime, 4 Kitas und 2 sozialpsychiatrische Einrichtungen. Dazu kommen 21 zusätzliche Kitas und mehrere Beratungsstellen, bei denen man als Träger fungiert.
Allein das Wohn- und Pflegeheim in der Dresdenstraße kann mit 130 Pflegeplätzen in 104 Einzel- und 13 Doppelzimmern aufwarten. »Ich schätze, dass sich im Gebäude etwa 1.800 Steckdosen befinden«, überlegt Oliver Mross, Haustechnischer Koordinator im Gebäudemanagement der AWO. Alle vier Jahre wird die elektrische Anlage dort komplett überprüft. Dazu kommen Pflegebetten und andere Gerätschaften, die sogar jährlich geprüft werden müssen.
Dazu beauftragt man die Berliner Firma ElSi, die sämtliche Einrichtungen auf ihre Betriebssicherheit abcheckt. Dieser sogenannte E-Check kann bei einer Einrichtung wie dem Wohn- und Pflegeheim Dresdenstraße ganze vier Tage in Anspruch nehmen. Oliver Mross: »Elektriker vor Ort könnten das auch. Doch bei ihnen würde das wesentlich länger dauern, da alles handschriftlich erfolgt. Die ElSi jedoch besitzt Software, die alle erfassten Daten automatisch als PDF abspeichert.« Diese Dokumentation landet auf dem Schreibtisch von Oliver Mross, der sofort alle nötigen Schritte in die Wege leitet, um etwaige Mängel zu beseitigen. »Da ElSi eine reine Prüffirma ist und keine Elektrofirma, die Folgeaufträge erhofft, kann man dem Urteil vertrauen«, meint der Elektromeister.
Am Ende wird das E-Check-Siegel an den Verteilerkästen des Betriebes angebracht – ein Standard, wenn es um Betriebssicherheit an elektrischen Geräten, Maschinen und Anlagen geht.
»Ich kann so eine Prüfung allen Hausbesitzern nur empfehlen. Es kostet zwar etwa 140 Euro, doch man ist damit auf der sicheren Seite«, erklärt Mross.
Das Geschäft mit der Betriebssicherheit boomt. Die ElSi ist zurzeit auf der Suche nach neuen Mitarbeitern aus der Region Braunschweig. Man ist dabei, den Raum Hannover zu erschließen. Ab 2020 gibt es dort 137 Gebäude, die überprüft werden wollen. Gute Zeiten für Elektriker und Elektroinstallateure also.

Wo das freie Europa endet

14 junge Menschen aus der Ukraine besuchten den Heidberg.

Fünf junge Männer und neun junge Frauen aus dem Westen der Ukraine und aus ihrem äußersten Osten waren im Oktober zu Gast in Braunschweig, um auf Gleichaltrige zu treffen, die sich in den verschiedensten Bereichen gesellschaftlich engagieren.
Neben sieben Germanisten aus Ternopil, in der West-Ukraine, waren sieben weitere junge Frauen und Männer aller Lebensbereiche aus der Ost-Ukraine dabei. Andrij ist Soldat, Alina ist Tierärztin und Elvir setzt sich als Aktivist für die Rechte der Krimtataren ein. »Vom Kameramann bis zur Krankenschwester ist alles dabei«, erzählt Marian Präger vom Verein Freie Ukraine Braunschweig. Sie alle sind vor allem von der russischen Invasion im Osten ihres Landes betroffen. Für die Hälfte von ihnen war es der erste Besuch in Deutschland.
Ziel war es, in Braunschweig unterschiedlichste Vereine und Organisationen zu besuchen und einen allgemeinen Einblick in deren Arbeitsweise und Organisationsstrukturen zu bekommen. Daneben galt es, den Alltag der Braunschweiger Jugend zu erkunden, sei es in der Disco, beim Sport oder anderswo.
Am 8. Oktober führte sie ihr Weg auch in den Heidberg, um dort dem HSC Leu sowie dem AWO-Wohn- und Pflegeheim einen Besuch abzustatten. Danach ging es zu einer Tasse Kaffee in den Nachbarschaftsladen, wo die jungen Ukrainer von Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus und Udo Gebauer, dem Sprecher der Initiative »Mit uns in Melverode«, empfangen wurden.
Gebauer erzählte von der Arbeit mit den Flüchtlingen, gab über die Entstehungsgeschichte der Bürgerinitiative Auskunft und berichtete vom Ärger mit den Behörden. Die jungen Gäste aus dem Osten Europas hörten gebannt zu, stellten viele Zwischenfragen. Christiane Jaschinski-Gaus dagegen berichtete von ihren eigenen Erfahrungen in der Politik. Besonders in ihrer Arbeit im Bezirksrat habe sie gelernt, dass es in einer Demokratie möglich sei, Dinge zu verändern. »Sie sind noch jung und können etwas bewegen«, ermutigte sie die Besucher. Sprachprobleme gab es nicht, auch wenn der Dolmetscher ausgerechnet bei der »Bordsteinkante« kurz ins Stolpern kam.
Organisiert wurde der Besuch vom Verein Freie Ukraine Braunschweig, der es sich zum Ziel gesetzt hat, junge Menschen aus beiden Ländern zusammenzubringen. Die letzte Aktion dieser Art fand vor zwei Jahren statt.
Der Nachmittag klang bei gelöster Stimmung mit einem Teller Suppe aus, bevor die sympathischen Gäste zum nächsten Termin eilten. Zum Abschluss ihres Besuchs gaben sie im Haus der Kulturen Einblicke in ihren Alltag. Am Ende sollen die Ukrainer einen fiktiven Verein gründen, komplett mit Ziel, Satzung und Finanzplan. Drei mögliche Ideen gebe es bereits – darunter ein Kulturverein, verriet einer der jungen Germanisten.

Im AWO-Nachbarschaftsladen

Pflegegrade auf einen Blick

Der »Pflegebedürftigkeitsbegriff« legt als Maßstab nicht mehr den Hilfebedarf in Minuten, sondern den Grad der Selbstständigkeit eines Menschen zugrunde. Der Mensch, seine Ressourcen und Fähigkeiten stehen dabei im Mittelpunkt.
Am Donnerstag, dem 30. Januar, um 17.00 Uhr findet dazu im AWO-Nachbarschaftsladen am Erfurtplatz eine Informationsveranstaltung statt. Es wird gefragt, wie Selbstständigkeit erhalten und gestärkt werden kann und wobei Hilfe und Unterstützung benötigt wird. Dabei werden nicht nur die klassischen Bereiche wie Körperpflege, Ernährung und Mobilität sowie hauswirtschaftliche Versorgung erfasst. Vor allem die kognitiven und kommunikativen Fähigkeiten, die Verhaltensweisen und psychischen Problemlagen sowie die Gestaltung von Alltagsleben und sozialen Kontakten werden umfassend betrachtet. Dreh- und Angelpunkt sind die konkreten individuellen Problemlagen eines Menschen.
Aufgrund der begrenzten Anzahl von Plätzen bitten wir um eine Anmeldung unter 0531/86 67 00 53.

Filmabende im AWO-Nachbarschaftsladen Heidberg

Auch in diesem Jahr laden der Bürgerverein »Offener Heidberg« und der AWO-Nachbarschaftsladen zu Filmabenden ein. Am 23. Januar, um 18.00 Uhr, starten wir mit einem Dokumentarfilm über die verheerende globale Lebensmittelverschwendung. Der Regisseur folgt der Spur des Abfalls vom Produzenten bis in die Mülltonnen der Supermärkte und Verbraucher, in denen jährlich teils einwandfreie Lebensmittel im Wert von 20 Milliarden Euro landen.
Im Februar sind wir in der Gemeinschaftsunterkunft in der Glogaustraße zu Gast. Dort sehen wir am 20. Februar, um 18.00 Uhr, einen Film mit dem größten Stummfilm-Star. Bei einem Vorstellungsgespräch in einem Filmstudio geht einiges schief, während nebenan bereits die Dreharbeiten beginnen. Da Not am Mann ist, bekommt unser Held wider Erwarten die Stelle als Schauspieler. Doch mit dem neuen Posten will es nicht so recht klappen.
Anschließend zeigen wir am 12. März, um 18.00 Uhr, eine Fortsetzung der französischen Familienkomödie, in der Themen wie traditionelle Werte, Toleranz sowie kulturelle Vielfalt behandelt werden.
Mit diesem Film geht die Reihe der Filmabende in der dunklen Jahreszeit zu Ende. Ab Oktober wird die Reihe voraussichtlich fortgesetzt.

Miteinander sprechen! Deutsch-Konversationskurs für Erwachsene

Sie lernen Deutsch in einem Sprachkurs? Oder haben Sie einen Sprachkurs bereits abgeschlossen? Sie suchen jemanden, mit dem Sie regelmäßig Deutsch sprechen können, um Ihre Sprachkenntnisse zu verbessern und zu erweitern? Kommen Sie vorbei!
Wir unterhalten uns über verschiedene Themen: Alltag, Familie, Leben in Deutschland usw. Gerne können Sie Fragen stellen.
Der Konversationskurs findet zuerst an sechs Montagen (vom 13. Januar bis zum 17. Februar) um 10.00 Uhr im AWO-Nachbarschaftsladen, Erfurtplatz 3, unter der Leitung von Frau Hilde Scheuermann statt. Das Angebot ist für alle interessierten Personen offen und die Teilnahme ist kostenfrei!

Kurzmeldungen

Fitness-Insel im Heidbergpark

Nach dem Prinzen- und Bürgerpark soll nun, laut Masterplan der Stadt, auch im Heidbergpark das Bewegungsangebot verbessert werden. Anfang 2020 wird daher unweit der Bezirkssportanlage, direkt an der Laufstrecke, eine Fitness-Insel eingerichtet. Rund 130.000 Euro wird die neue Anlage kosten, an der besonders Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit trainiert werden sollen. Das Angebot richtet sich dabei besonders an Erwachsene. Die 330 Quadratmeter große Trainingsfläche soll auch von den Sportlern der Vereine HSC Leu und TSV Mascherode genutzt werden können. Laut Verwaltung soll die Fitness-Insel im Frühling fertiggestellt werden.
(Foto: Stadt Braunschweig / JS)

Neues über »3000 Schritte für die Gesundheit«

Es ist immer interessant zu wissen, was aus deiner Arbeit geworden ist. Die Schüler der Klasse L62 der Pflegeschule »medi terra« hatten jüngst die Gelegenheit dazu. Nachdem sie im letzten Jahr die Routen für das Projekt »3000 Schritte für die Gesundheit« im Heidberg ausgearbeitet hatten, trafen sie sich einige Monate später, zum Austausch mit einigen Teilnehmern, in der St. Thomas-Gemeinde. Dieses Treffen fand im Rahmen des Kurses »Sturzprävention« statt, verriet Übungsleiterin Heike Nerger. Die Schüler fanden es toll zu sehen, was mit ihrer Hilfe entstanden ist.
Das Projekt »3000 Schritte« startete bereits im letzten Mai. Mittlerweile gibt es zwei Gruppen, die aus jeweils 12 bis 15 Personen bestehen, die jede Woche 3.000 – oder zumindest fast 3.000 Schritte – laufen. Neben dem Austausch stand bei diesem Treffen die Einrichtung der verteilten Schrittzähler im Vordergrund. Dabei standen die Schüler den Senioren hilfreich zur Seite.

Neues aus dem AWO Wohn- und Pflegeheim

Die Strick- und Häkelarbeiten des Handarbeitskreises »Strickliesel« konnte man jüngst auf dem Nikolausmarkt des AWO Wohn- und Pflegeheims in der Dresdenstraße bewundern. Die Gruppe trifft sich dort einmal im Monat. Der erste Termin 2020 findet am 19. Januar um 10.00 Uhr statt. »Interessierte und ehrenamtliche Helfer sind herzlich bei uns willkommen«, verspricht Leiterin Sabine Schielke.
Weniger erfreulich: Anja Pongratz, die im Alter von gerade 28 Jahren die Leitung des AWO-Wohn- und Pflegeheims antrat, nahm am 31. Dezember des letzten Jahres ihren Abschied. In den elf Jahren, in denen sie im Heidberg tätig war, wurde die Einrichtung an modernste Standards angepasst, hell und frisch gestaltet und von vormals 94 Plätzen auf 130 Plätze erweitert. Wir wünschen ihr alles Gute für die Zukunft!

Kranzniederlegung am Ehrenmal

Im letzten November wurden, wie jedes Jahr am Vorabend des Volkstrauertags, am Ehrenmal in Melverode zwei Kränze niedergelegt. Es war eine sehr würdevolle Feierstunde. Nach einem Gottesdienst in der Nikolaikirche und einer Ansprache der Bezirksbürgermeisterin wurde der Kranz der Stadt und der Gemeinde (vertreten durch den Kulturring Melverode) im Beisein der Feuerwehr und der Mitglieder des Schützenvereins niedergelegt. Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus mahnte: »Krieg und Gewalt herrschen auch heute noch in vielen Ländern, insofern ist die Menschheit nicht viel schlauer geworden. Gewalt und Unterdrückung haben weltweit eine beispiellose Wanderbewegung in Gang gesetzt. Viele Schutzsuchende haben auch wir in unserer Stadt und auch hier im Stadtbezirk aufgenommen. Der Volkstrauertag erinnert uns daran, dass Frieden nicht selbstverständlich ist.«

Stadtputztag im Heidberg

Nach einem gelungenen Start im letzten Jahr findet auch 2020 wieder ein Stadtputztag im Heidberg statt. Zu dieser Gemeinschaftsaktion lädt am 21. März der Arbeitskreis Heidberg Vereine, Hausgemeinschaften, Familien und Einzelpersonen ein.
Den Startschuss für die Aktion gibt um 9.00 Uhr ein gemeinsames Frühstück mit musikalischer Begleitung im Nachbarschaftsladen am Erfurtplatz. Danach wird zwischen 10.00 und 12.30 Uhr an verschiedenen Stellen gemeinschaftlich geputzt.
Im Anschluss laden die Organisatoren zu einer gemeinsamen Fahrt zur Abschlussfeier auf dem Platz der Deutschen Einheit ein. Treffpunkt ist um 13.00 Uhr der Nachbarschaftsladen. Für die Vorbereitung und Durchführung der Aktion werden noch ehrenamtliche Helfer gesucht. Als Dankeschön für ihr Engagement erhalten alle Teilnehmenden Essens- und Getränkegutscheine für das Abschlussfest.
Eine Anmeldung zur Teilnahme ist erforderlich! Bitte melden Sie sich bis zum 2. März im Nachbarschaftsladen Heidberg unter
Telefon:  0531-86 67 00 53  oder Email:  nachbarschaftsladen-heidberg@awo-bs.de  an.

Brunch statt Sommerfest

Karneval der Vielfalt, Sommerfest auf dem Erfurtplatz – 2020 jagt im Heidberg eine Veranstaltung die nächste. So dachten auch die Veranstalter des letzten Heidberger Sommerfests und entschieden daher, eine Neuauflage erst 2021 stattfinden zu lassen. Stattdessen gibt es in diesem Jahr wieder den Bürgerbrunch, der 2019 wegen des Sommerfests entfallen musste.
Der 5. Heidberger Bürgerbrunch wird im Spätsommer erneut mit einem bunten Musik- und Aktivitätenprogramm für Kinder und Erwachsene aufwarten. Auch wenn die Veranstaltung sich noch in der Planungsphase befindet, ist schon jetzt klar: Ob Vereine oder Institutionen, Hausgemeinschaften oder Arbeitskollegen, Familien oder Einzelpersonen – alle sind herzlich eingeladen. Veranstalter sind das integrative AWO-Stadtteil-Projekt »Heidberg AKTIV« und zahlreiche Kooperationspartner. Näheres über den Bürgerbrunch gibt’s im nächsten Heft.

Mordgeschichten in Melverode

»Crueger. Da weiß man, was man hat: Spannung und Gruseleffekte mit Niveau«, schrieb die Braunschweiger Zeitung über ihn. Nicht ohne Grund zählt Hardy Crueger seit Jahren zu den profiliertesten Krimiautoren der Region. Vielen Braunschweigern ist er vor allem durch seine alljährlichen Krimi-Lesungen auf dem Okerfloß bekannt.
Am 5. Februar um 18.00 Uhr kann man ihn im Melveroder Restaurant »La Vita« erleben, wo er aus seinem Buch »Okergeschichten« lesen wird. Neben »authentischen Mordfällen, fiktiven Verbrechen und magischen Momenten« ist im Eintrittspreis auch ein leckeres italienisches Büfett enthalten.
Veranstalter ist der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen e. V., der an diesem Abend um eine Spende bittet. Der Verband hatte bereits in der Vergangenheit die Jazzkonzerte im iVent organisiert und hofft mit der Lesung auf einen ähnlichen Zuspruch.
Die Okergeschichten gibt es am 5. Februar, um 18.00 Uhr im »La Vita«, Görlitzstraße 8, Eintritt: 24,90 Euro (inkl. Büfett), telefonische Platzreservierungen unter:  0531-12 87 88 01

Bürgersprechstunde im Nachbarschaftsladen

Zu den wichtigsten Neuerungen, die der AWO-Nachbarschaftsladen mit sich bringt, zählt mit Sicherheit die Bürgersprechstunde des Bezirksrats, die dort an jedem ersten Montag im Monat von 15.30 bis 16.30 Uhr stattfindet.
Zuvor hatte man nur auf den Bezirksratssitzungen eine Möglichkeit, sich Gehör zu verschaffen. Zu Beginn jeder Sitzung findet dort eine Einwohner-Fragestunde statt, in der man versucht, auf die Nöte der Bürger einzugehen. Da die Bezirksratssitzungen jedoch nur unregelmäßig und zudem nach 19.00 Uhr stattfinden, ist die Bürgersprechstunde eine schöne Alternative – nur scheint sich dies noch nicht bei allen Anwohnern herumgesprochen zu haben.

Benefiz-Konzert für Nuri

Die Dosenkonzerte des KJZ-Heidberg sind mittlerweile Kult. Statt Eintritt zahlt jeder Besucher pro Band mit einer Konservendose, die an die ökumenische Suppenküche der Stephanus-Gemeinde geht. Am 29. Februar, um 19.00 Uhr, wird im KJZ jedoch kein Dosenkonzert, sondern ein Benefiz-Konzert stattfinden.
Der vierjährige Nuri Vogt aus Braunschweig ist nicht nur schwer herzkrank, sondern leidet zudem unter dem sogenannten Eiweißverlustsyndrom. Etwa vier Prozent der rund 5.000 Menschen in Deutschland mit nur einer Herzkammer bekommen diese Krankheit. Da es noch keine Therapien gibt, die Forschung ganz am Anfang steht und im Verlauf von fünf Jahren etwa die Hälfte der Betroffenen stirbt, hoffen Nuris Eltern auf Spenden für eine medizinische Studie.
Anstelle der bekannten Konserven gilt es daher zu geben, was jeder Gast möchte und kann, jedoch mindesten fünf Euro. Der Spendenerlös geht an das Forschungsprojekt Fontanherzen e. V., das sich deutschlandweit und gemeinnützig für Kinder mit halbem Herz einsetzt.
(Foto: Privat)