Beiträge 2018-4

Hauptsache »GUT DRAUF«!

Am 31. August fand am Thüringenplatz die erste Feel-Good-Party statt.

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Zuerst trauten sich die Kinder nicht so recht, ihre Wünsche auf die Stellwände zu schreiben, doch nach und nach füllten sich die großformatigen Papierbögen. »Was soll sich ändern im Braunschweiger Süden?« fragte man die jungen Besucher der ersten »Feel-Good-Party« der Südstadt. Doch die waren zunächst mit den anderen Attraktionen der Veranstaltung beschäftigt. Wer wollte, konnte Basketball, Fußball, Flagfootball und Tip-Fußball spielen oder auch nur in der Hüpfburg herumtoben. Dazu wurde an einem der Stände gezeigt, dass gesunde Ernährung auch lecker sein kann, denn schließlich sind die Kinder- und Jugendzentren der Südstadt an der Initiative »GUT DRAUF« beteiligt, deren Motto »Bewegen, essen, entspannen« lautet. Und so gab es für alle, die sich ab und zu etwas ausruhen wollten, sogar ein Zelt zum »chillen«.

Da das KJZ Heidberg praktischerweise direkt vor der Tür liegt, konnte man auch erfahren, welche Aktionen dort für den Herbst geplant sind. »Wir haben eine Menge vor. Zum Beispiel bieten wir demnächst einen Schmiedekurs an«, verriet der neue Leiter Tobias Kurella.

Die Feel-Good-Party ist eine Kooperation aller Jugendzentren aus dem Süden Braunschweigs, die gemeinsam mit der AWO und der Stadt Braunschweig die Jugend mobilisieren will. Ziel sei es zu motivieren, Aktivitäten anzuschieben, Gruppen zu gründen, etwas für und von den Jugendlichen in Bewegung zu setzen. »Die Idee zu dieser Veranstaltung kam uns bei einem Treffen des Jugendplenums Süd«, erzählt Petra Kusatz vom Jugendzentrum Stöckheim.

Zu diesem Zweck war auch Thomas Jahns von der Stadt Braunschweig mit seinem sogenannten »Beteiligungsmobil« vor Ort. Momentan ist es noch ein schlichter Anhänger, doch in den kommenden Monaten soll das Fahrzeug gehörig überholt werden. Man möchte wissen, was die Kinder und Jugendlichen der Stadt bewegt. Die Themen reichen vom Mensa-Essen in der Schule bis zum freien WLAN-Zugang.

Jahns: »Alle Anregungen werden gesammelt und im nächsten Jahr auf einer Mini-Jugendkonferenz ausgewertet. Danach werden wir versuchen, möglichst viele Ideen umzusetzen – auch das natürlich mit Beteiligung der Kinder.«

Schon eine kurze Stichprobe zeigt, dass der Müll auf den Jugendplätzen für die Kinder ein großes Ärgernis ist. Mehr Platz zum Basketball- oder Fußballspielen wäre auch nicht schlecht. Dazu könnte das Essen in der Mensa ruhig pünktlicher kommen und vor allem die Kartoffelecken sollten etwas weniger trocken sein, liest man. Man sieht: Alle großen Veränderungen fangen bei den kleinen Dingen an.

 

»Es muss noch sehr viel getan werden«

Der Kulturring Melverode und die »Alte Schule am Südsee«.

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Etwas bedrückt wirkt Jürgen Köster schon, wenn er von der »Alten Schule« erzählt. »Die gröbsten baulichen Mängel konnten zwar inzwischen beseitigt werden, doch es muss noch sehr viel getan werden«, berichtet der Vorsitzende des Kulturrings Melverode. »Demnächst kommt die Feuerwehr, um zu prüfen, ob der Brandschutz den gesetzlichen Anforderungen entspricht.« Danach wird man sehen, wie es weitergeht.

Zwei Jahre ist es mittlerweile her, seit das Haus an der Bolkenhainstraße den Betrieb einstellte. Hier trafen sich die zahlreichen Vereine und der Bezirksrat. Vor allem konnte der Saal des Gebäudes auch für private Feiern mit bis zu 100 Personen angemietet werden.

»Gerade für die Vereine waren die letzten beiden Jahre nicht leicht«, so Köster. »Besonders die benachbarte St. Nicolai-Kirche war auf die Alte Schule angewiesen.« Die kleine Kirche besitzt weder Toilettenräume noch Umkleidekabinen für die Kirchenmusiker.

Sie alle fanden zwar Ausweichmöglichkeiten, doch so richtig glücklich ist man damit nicht. Die Alte Schule sei aus Melverode eben nicht wegzudenken. Viele Jahrzehnte diente das Gebäude – wie der Name schon sagt – als Dorfschule, auch nachdem es im Zweiten Weltkrieg fast einem Bombenangriff zum Opfer fiel. Bis in die Sechzigerjahre drückten hier Generationen von Melverödern die Schulbank. Danach wurde es als »Haus der offenen Tür« in eine Begegnungsstätte umgewandelt. Als Betreiber fungierte der 1956 gegründete Kulturring. Zuletzt war das Restaurant »Alte Schule am Südsee« dort ansässig, sodass der Kulturring die laufenden Kosten mit den Mieteinnahmen der Gaststätte finanzieren konnte. Bei einer Inspektion stellte sich jedoch heraus, dass die Dachbalken und die obere Etage sanierungsbedürftig waren. 2016 musste das Gebäude wegen Baufälligkeit geschlossen werden.

Als Reaktion wurde der »Arbeitskreis Alte Schule« gegründet, der durch Dr. Matthias Haupt aus dem Bezirksrat Heidberg-Melverode und Thorsten Köster aus dem Rat der Stadt Braunschweig verstärkt wird.

Im Frühjahr schließlich wurde dem Finanz- und Personalausschuss der Stadt ein Konzept des Kulturrings vorgelegt, in dem für die Sanierung der alten Schule ein einmaliger Investitionszuschuss in Höhe von 73.000 Euro gefordert wurde. Für Miete, Reinigung und Hausmeisterkosten kämen jährlich weitere 37.000 Euro auf die Stadt zu. Es wurde im Februar vom Rat befürwortet.

Eine Rückkehr des alten Geschäftsmodells wird es jedoch nicht geben. Die Alte Schule wird in Zukunft ausschließlich als Versammlungsort dienen. In der Zwischenzeit wurde zwar einiges getan, doch es ist klar, dass noch viel Geld investiert werden muss, bis es weitergehen kann. »An den Toiletten wurde seit über 50 Jahren nichts gemacht. Bei der Fassade ist es ebenso. Und wir sind nicht sicher, ob wir die alte Treppe behalten können, oder nicht.«

Die Kommunikation mit dem Eigentümer der Immobilie könnte laut Köster besser sein, doch der Vorstand des Kulturrings sei optimistisch. Trotzdem ist Jürgen Köster zurückhaltend, wenn es um konkrete Termine geht. Die Alte Schule wird frühestens im zweiten Halbjahr 2019 den Betrieb wieder aufnehmen können: »Wir haben jetzt zwei Jahre gewartet, da kommt es auf ein paar weitere Monate mehr nicht an.«
 

Ein Treffpunkt für alle

Endlich: Der Heidberger Nachbarschaftsladen ist da!

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»Nachdem ich mit meiner Frau in den Heidberg gezogen war, sprach ich kurz darauf mit dem damaligen Sozialdezernenten Ulrich Markurth. ›Hier muss man was machen‹, sagte ich. Und er stimmte mir zu: ›Im Heidberg und im Siegfriedviertel muss man unbedingt was machen‹«, erinnerte sich Bürgermeister Dr. Helmut Blöcker beim Benefizkonzert des Duos »The Royal Squeeze Box« zu Gunsten des Nachbarschaftsladens. Aaron Perry und Roman D. Metzner gaben am 17. August die Hits der legendären Band Queen auf dem Akkordeon zum Besten.

Dass der Traum vom Bürgertreff nun Realität sei, sollte alle Heidberger stolz machen, fuhr Blöcker fort – oder wie Freddy Mercury wohl gesagt hätte: »We Are the Champions!«

Die »Königliche Quetschkommode« (so würde das Duo grob übersetzt auf Deutsch heißen) wusste nicht nur musikalisch zu überzeugen, sondern ließ durch eine ausgeklügelte Beleuchtung echte Stimmung aufkommen.

Momentan freut man sich über jede Art der Unterstützung. Zwar investierte die BBG beträchtliche Eigenmittel für die notwendigen Baumaßnahmen und die Stadt Braunschweig unterstützt den künftigen Betreiber mit einem Zuschuss für Personal-, Miet- und Sachkosten – die notwendige Innenausstattung und Technik müssen jedoch mit Spendengeldern finanziert werden.

Die Nibelungen und die Braunschweigische Sparkassenstiftung unterstützen das Vorhaben bereits, ebenso wie die drei Kirchengemeinden im Quartier, der HSC Leu 06 und der Bürgerverein Offener Heidberg.

Anfangs organisierte Alena Timofeev vom Stadtteil-Projekt Heidberg AKTIV das Projekt. Mittlerweile wird sie dabei von ihrer Kollegin Justyna Zdanowicz unterstützt. Ein weiterer Neuzugang ist Hanni Jedwab, die als Verwaltungskraft angestellt wurde.

Was sich zunächst über Jahre hinzog, nahm seit dem Frühjahr in nur wenigen Monaten Gestalt an. Der Nachbarschaftsladen soll Platz für Beratungsangebote bieten. Des Weiteren sollen hier Kreativ-, Sprach- und Gesundheitskurse stattfinden, die sich an alle Generationen richten. Die Räumlichkeiten sollen nach Möglichkeit auch als Treffpunkt für Vereine und Parteien fungieren, die bislang unter dem unzulänglichen Raumangebot des Stadtteils zu leiden hatten.

Da die ehemaligen Räumlichkeiten der Fleischerei Sroka und Langkowski lediglich 75 Quadratmeter aufweisen, wird der Nachbarschaftsladen keinen Ersatz für den AWO-Pavillon in der Stettinstraße sein. Allerdings kann man nun das bereits bestehende Angebot der sozialen Sprechstunde im Heidberg ausweiten. Kleine Kulturveranstaltungen und neue Gruppen sollen das bislang im Pavillon stattgefundene Angebot vielfältiger machen. Anfragen diverser Nutzergruppen sind bereits eingegangen – darunter vom Seniorenkreis Heidberg, der Nachbarschaftshilfe, der Schuldnerberatung des DRK, vom Deutsch-Polnischen Hilfsverein Braunschweig Poldeh e. V. und von der Aktion »Päckchen für Braunschweig«. Der Belegungsplan des »NBL« ist also gut ausgelastet, doch einige Zeitnischen stehen noch zur Verfügung.

Am 22. September war es dann endlich so weit: Trotz kühler Wetterlage waren die Bänke auf dem Erfurtplatz gut gefüllt. Rifat Fersahoglu-Weber, der Vorstandsvorsitzende des AWO-Bezirksverbandes Braunschweig, Karin Stemmer vom Vorstand der Braunschweiger Baugenossenschaft, Torsten Voß, der Geschäftsführer der Nibelungen-Wohnbau- GmbH und Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus sprachen einführende Worte, bevor das bunte Programm losging. Neben vielen Mitmachaktionen und Leckerbissen gab es Musik von Johannes Rohr & Band, der Tanzgruppe »Rhythmus« und der Ballettschule der Académie de Danse, während das Eintracht Braunschweig-Maskottchen Leo die kleinen Gäste zur Polonaise lud.

Auch Michael Lehmann, Leiter der Nachbarschafts-Treffpunkte in der Weststadt, war bei der Eröffnungsfeier vor Ort. Mittlerweile gibt es im Westen drei solcher Begegnungsstätten. »Der Nachbarschaftsladen hier ist nur der Anfang«, meinte er überzeugt. »Ich bin sicher, dass im Heidberg in den nächsten Jahren sehr viel passieren wird.«

Falls Sie mit Ihrer Gruppierung oder mit Ihrem Verein Interesse an der Nutzung des Nachbarschaftsladens haben, melden Sie Ihre Wünsche und Bedarfe bitte bei Frau Timofeev unter heidberg-aktiv@awo-bs.de oder 0531 – 28 50 98 44.

 

»Bei uns gibt es keine Chefin«

Mit ihrem Geschäft »Herzensfreude« erfüllten sich Marion Hintz und Julia Halle einen Traum.

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Viele Menschen reden gern über ihre Träume, doch nur wenige setzen sie in die Tat um.
Marion Hintz zum Beispiel träumte schon immer von einem eigenen Laden, in dem man sich gern trifft und schöne Dinge kaufen kann. Es war jedoch der Papierkram, der sie abschreckte. Auch Tochter Julia träumte lange davon, sich selbständig zu machen, nur fehlte die zündende Geschäftsidee. »Als jedoch mein Mann schwer erkrankte, merkte ich, wie schnell alles vorbeisein kann. Viele schieben ihr Leben lang alles vor sich hin. Man sollte jedoch seine Träume umsetzen, bevor es zu spät ist«, sinniert Marion Hintz.

Als dann der Schwiegersohn ein leer stehendes Ladengeschäft in der Dresdenstraße 133 entdeckte, beschlossen Mutter und Tochter spontan, ihren Traum gemeinsam umzusetzen. Die Idee zu »Herzensfreude« war geboren. Anderthalb Monate steckten die beiden Frauen in die Renovierungsarbeiten. Selbst der Laminatboden wurde ohne jede Hilfe verlegt. Danach wurde bei Sekt und Saft Eröffnung gefeiert.

Seit rund einem halben Jahr bietet das Duo mittlerweile ausgefallene Dekoartikel und Wohnaccessoires im nordischen- und Shabby-Stil an. Der Laden selbst ist alles andere als »Shabby«. In einer hellen, freundlichen Umgebung findet man Geschirr, Möbelstücke, ausgefallene Uhren, kleine hölzerne Segelboote, Schilder, Holzschuhe, Waschbretter und viele andere Geschenkideen. Alles liebevoll ausgesucht und dekoriert von Marion Hintz. »Einige der Artikel wurden beispielsweise in Holland und Dänemark eingekauft, andere dagegen, wie die Holzschuhe, wurden von uns restauriert«, erklärt sie stolz.

»Bei uns gibt es keine Chefin, daher arbeiten wir auch so gut zusammen. Jede macht das, was sie am besten versteht«, ergänzt Tochter Julia. »Meine Mutter ist für die Bestellungen zuständig, ich für die Buchführung und den Papierkram.« Neben der Arbeit im eigenen Laden arbeitet sie im kaufmännischen Bereich einer Arbeitssicherheitsfirma. Trotz der vielen Arbeit ist das Mutter-Tochter-Duo mit voller Begeisterung dabei.

»Leider liegt unser Geschäft etwas abgelegen, daher dauerte es eine ganze Weile, bis sich herumsprach, dass es uns gibt«, meint Julia Halle. Doch das soll anders werden. Neben einer eigenen Facebook-Seite (Herzensfreude-Dekolaedchen), auf der regelmäßig neue Geschenkideen vorgestellt werden, soll es bald auch einen Online-Shop geben, in dem man bequem von zuhause aus bestellen kann. Dazu wird im Laden ein Paketshop integriert, der hoffentlich neue Kundschaft anzieht.

Dass es dauert, bis sich ein neues Geschäft etabliert, ist den beiden klar. Julia Halle: »Wir erwarten nicht, dass wir Millionäre werden.« Doch was nicht ist, kann ja noch werden. An guten Ideen scheint es dem sympathischen Dreamteam offenbar nicht zu mangeln.
 

Das Millionenprojekt

Die neue Okerbrücke »Grund« wurde früher fertiggestellt als geplant.

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Die Freigabe der neuen Fuß- und Radwegbrücke »Grund« kam selbst für den Bezirksrat etwas überraschend. »Wir waren ausnahmsweise nicht pünktlich, sondern zu früh«, scherzte Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer. »Da die Brücke schon vor dem geplanten Termin fertig war, wollten wir die Bürger nicht länger warten lassen.«

Am 10. September um 11.30 Uhr war es so weit. Trotz des kurzfristig anberaumten Termins kamen die Melveröder in Scharen. Einige Anwohner beobachteten das Schauspiel sogar vom Fenster aus. Die Meisten jedoch konnten es kaum erwarten, den neuen Übergang im Selbstversuch zu testen – und so glichen die Minuten nach der Durchtrennung des roten Bandes einer mittleren Völkerwanderung.

600.000 Euro hat die sogenannte »Fachwerkbrücke« gekostet. Durch den Anhub der Brückenvorfelder beläuft sich die Summe der Gesamtkosten auf eine runde Million. Man habe sich zu einem Neubau entschlossen, weil die alte Deltabrücke einfach nicht mehr den modernen Anforderungen entsprach, erklärte Leuer in seiner Rede. Eine für Radfahrer zugelassene Brücke sollte zumindest eine Breite von vier Metern vorweisen können. Vor allem: Um eine Nutzung für mobilitätseingeschränkte Menschen zu gewährleisten, sollte ihre Steigung nicht mehr als sechs Grad betragen.

Der Anhub der Brückenvorfelder war daher die größte bauliche Herausforderung. Um das verloren gegangene Volumen auszugleichen, musste an der Straße Am Zoo eine entsprechende Bodenmenge abgetragen werden. Dazu war ein tageweises Absenken der Oker erforderlich. Doch wo früher ein steiler Abhang war, gibt es nun eine sanfte Steigung.

Ein anderer wichtiger Punkt war das Erscheinungsbild. Man wollte an einer der schönsten Stellen Braunschweigs keinen Fremdkörper installieren. Leuer: »Wir möchten erreichen, dass die Leute das Gefühl haben, die Brücke stehe schon ewig hier.«

Das erste Echo der Melveröder war jedenfalls positiv. Die Anwohner bedankten sich bei Leuer mit einem großen Applaus. Auch Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus fand die neue Brücke »rundherum gelungen«.
 

Zu Gast in Kasan.

Heidberger Jugendfußballer bei der WM in Russland.

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Deutschland ist nicht Fußballweltmeister 2018 geworden. Wir litten vor dem Bildschirm. Die Stadien im fernen Russland waren knallvoll mit Begeisterten. Wenn man beim Spiel gegen Südkorea mit der Kamera neben die VIP-Loge zoomte, entdeckte man auch einige Heidberger vom HSC Leu auf der Tribüne sitzen. Und die kamen mit einem Pokal zurück nach Braunschweig. Wie das?

»Nimm teil an der Jugendbegegnung Fußball in Braunschweigs Freundschaftsstadt Kasan und erlebe die WM hautnah!« riefen die Stadt und der DFB aus. »Neben einem Spiel gegen die Kasaner Stadtmeister, kannst du durch den Besuch des Spiels Deutschland – Südkorea die Nationalmannschaft erleben und unterstützen!« 400 Euro betrug der Teilnehmerbetrag.

»Eine Auswahl an A-Jugendlichen war gar nicht so leicht zusammenzukriegen«, berichtet Mathias Fuchs vom HSC Leu, der als Trainer für den sportlichen Teil der Reise zuständig war. »Schließlich hatten wir 15 Spieler von vier Vereinen zusammen, darunter auch einen Spieler, der fließend Russisch sprach. Dazu Volker Jäckel, den Vertreter der Stadt, der sehr gut mit den Jungs konnte, und Betreuer Karsten Buchholz als ‚Mutter der Kompanie’«.

Es gab einen Empfang im eindrucksvollen Kasaner Rathaus mit der Tourismusministerin von Tatarstan und DFB-Vertretern. Das Hotel der Braunschweiger lag direkt an der Bauman Street, Kasans pulsierender Flaniermeile mit Live-Musik, Gastronomie, hochsommerlichen Temperaturen und überall Fußballfans. Hier ging es ab.

»Wir hatten zweimal Training, um uns für das Spiel fit zu machen. Es war brütend heiß auf einer Sportanlage mit Kunstrasen, das war schon hart«, erzählt Fuchs schmunzelnd. »Der Gegner war unbekannt. Wohl die besten Spieler der Millionenstadt gegen die Kreisauswahl eines Provinznests.«

Gaumenfreunden kamen nicht zu kurz. Highlight war ein Bad in der Wolga. Der hilfsbereite Dolmetscher badete allerdings lieber »vor den Toren der Stadt«. Trainer Fuchs über seine Eindrücke: »Hilfsbereite, zuvorkommende Menschen, völlig in ihrer Gastgeberrolle aufgegangen. Die Stadt: sehenswert, sauber, historische Bauten und sogar ein Kreml. Soviel Präsenz von Militär und Polizei hab ich noch nie gesehen. Auf den Bahnsteigen waren Gesänge verboten. Ein einziges buntes Völkergemisch an Fan-Gruppierungen mit spontanen Verbrüderungen. Es wurde viel gefeiert. Alles war friedlich. So stellt man sich ein sportliches Fest vor.«

Am 3. Tag das Spiel gegen die beste Auswahl Kasans mit einem ehemaligen Nationalspieler der UdSSR als Trainer. »Ganz liebenswürdiger Mensch«, sagt Fuchs. Das Spiel endete 2:2. »Und 5:2 für uns nach Elfmeterschießen. Ich hatte Befürchtungen, dass wir eins auf die Mütze kriegen, aber unsere Jungs haben wirklich gut gespielt!« Fußball sei allerdings nicht Sportart Nummer 1 in Tatarstan.

Anderntags der Besuch des Spiel Deutschland – Südkorea (zu dem auch die gegnerische Auswahl vom Vortag eingeladen war) in der Kasan Arena. »Beeindruckende Atmosphäre, reines Fußballstadion, ausverkauft! Wir hatten Plätze mit Supersicht neben der VIP-Loge«, erzählt Fuchs. »Bierhoff ging vorbei. Das Foto mit Boateng kam leider nicht zustande.« Und das Spiel, frage ich. »Wohl das schlechteste Spiel einer deutschen Nationalmannschaft, das ich je gesehen habe. Als wir das Stadion verließen, sind viele von uns von deutschen Radio- und Fernsehsendern interviewt worden und auch im ZDF erschienen. Die Stimmung unter den deutschen Fan gedämpft, depressiv. Dafür waren die südkoreanischen Fans euphorisiert bis in die letzte Zelle.«

»Wenn du kein Feuer hast, kannst du kein Spiel gewinnen. Nicht mal gegen Südkorea«, so Fuchs. Fazit der Reise: »Ich hatte mir viel versprochen, aber es wurde noch eindrucksvoller. Alle unsere Spieler waren begeistert. Deutschland hat zwar verloren, aber wir haben unsern Pokal nach Braunschweig mitgenommen!« Text: Bernd Reiners

 

Integration bei Kuchen und Salat

Die Flüchtlingsunterkunft in Melverode feierte ihr erstes Sommerfest.

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Als die Flüchtlingsunterkunft an der Glogaustraße im Frühjahr letzten Jahres zum »Tag der offenen Tür« lud, sah es trotz bunter Türen noch recht trist aus, wenn man den Eingangsbereich der Anlage betrat. Das ist heute glücklicherweise anders. Dank der Unterstützung des Gartenbauzentrums Markmann, der Stadt Braunschweig und des Bezirksrats schmücken nun kreisförmig um einen Baum angeordnete Hochbeete den Innenhof. Auch die Bewohner der Unterkunft konnten sich hier einbringen.

Besonders für die ehrenamtlichen Helfer des Vereins »Mit uns in Melverode« hat der junge Baum Symbolcharakter. Am 25. August lud man zu einem Sommerfest, um den so verschönerten Hof gebührend zu feiern. Natürlich waren alle Melveröder herzlich eingeladen. »Mit dem Sommerfest möchten wir erreichen, dass man die Gelegenheit bekommt, sich auszutauschen … und vielleicht ein bisschen mehr«, hieß es in der Eröffnungsrede. Alle Neugierigen wurden mit einem opulenten Büfett belohnt, auf dem man viele internationalen Leckerbissen probieren konnte. Das bunte Programm des Nachmittags wurde von Heidberg AKTIV organisiert. Es gab Aktionen wie Perlenketten basteln, Zöpfe flechten und Musik von Akkordeon-Urgestein Johannes Rohr. Der Clou: Die Freiwillige Feuerwehr Melverode hatte das Modell eines Hauses mitgebracht, an dem sich die Kleinen als Feuerwehrleute versuchen konnten.

Auch wenn die Bewohner und ihre Gäste anfangs noch etwas schüchtern miteinander umgingen, hatten besonders die Kinder ihren Spaß.

 

»Sie kaufen ja auch kein Schweinefilet an der Tankstelle«

Zu Besuch bei der »blumen-galerie« in Melverode.

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Menschen, die Blumen an der Tanke kaufen, sind für Bettina Gundlach ein Rätsel: »Es muss der Qualitätsunterschied auffallen«. Die Floristin betreibt ihr Geschäft mit Hingabe. Schließlich ist ihre »blumen-galerie« in Melverode 5 Sterne Premium Partner von Fleurop. Auf dieses Zertifikat ist sie stolz, denn im Raum Braunschweig können nur drei Floristen die strengen Kriterien des Unternehmens erfüllen. Um alle Sterne zu erlangen, muss ein Geschäft nicht nur Frische und Qualität bieten. Auch Marktauftritt und Service spielen eine große Rolle. In regelmäßigen Abständen kommt unangemeldeter Besuch von Fleurop, um neben vielen anderen Dingen selbst das Blumenwasser zu überprüfen.

Seit 1986 ist Bettina Gundlach in der Branche tätig. Ihr erstes eigenes Geschäft eröffnete sie 2005 in der Friedrich-Wilhelm-Straße. Nur wenige Jahre später kam jedoch eine Anfrage der BBG, die das Einkaufszentrum Melverode beleben wollte: »Es war ein Angebot, das ich nicht ablehnen konnte.« Da der Lieferservice der blumen-galerie bereits sehr gut lief, war der Umzug in die Görlitzstraße kein großes Risiko. Viele Stammkunden hielten ihr die Treue und wissen die ausgesuchte Qualität, den Service und die Zuverlässigkeit zu schätzen.

Wer den Laden betritt, ist zunächst von der riesigen Auswahl beeindruckt. Neben Blumen und Grünpflanzen kann man in der blumen-galerie auch die passenden Vasen, Übertöpfe, Artikel aus Keramik oder Glas, durchgefärbte Kerzen, Servietten, Grußkarten und Dekoartikel finden.

Vielfalt um jeden Preis lehnt Bettina Gundlach jedoch rigoros ab: »Ich sage auch mal Nein, wenn die Qualität nicht stimmt. Inzwischen bekommt man sämtliche Schnittblumen zu jeder Jahreszeit. Ein Unding, finde ich. Eine Sonnenblume im Februar, mit minderer Qualität und  einem hohen Preis, werden sie bei mir nicht bekommen.« Regelmäßig, dreimal die Woche, fährt Bettina Gundlach zum Großmarkt . Sie schaut selber auf die Ware, prüft Qualität und Preis, bevor sie in ihrem Geschäft zu kaufen ist. Trends und Ideen holt sie sich auf Fachmessen oder im Fleuropverbund, der auch Weiterbildungen anbietet.

Durch den Umzug ist der Weg zur Arbeit für sie ein Katzensprung. Seit 2007 wohnt sie bereits in Melverode. »Es ist eine der schönsten Ecken Braunschweigs. Ich lebe so gerne hier, dass ich eigentlich nie wieder von hier fortziehen möchte. Und ich weiß, wovon ich rede – durch den Lieferservice kenne ich mich in Braunschweig sehr gut aus.«

In Melverode hat sie eine Monopolstellung. Das nächste Fachgeschäft findet man in Stöckheim »Wir sehen das ganz entspannt. Konkurrenz belebt das Geschäft. Man kennt sich und tauscht sich aus.«

Im Gegensatz zur Konkurrenz hat die blumen-galerie jedoch auch sonntags geöffnet. »Ich finde nicht, dass das eine Belastung ist«, meint sie schulterzuckend »Die Selbständigkeit liegt mir eben im Blut.«

Was ihr dagegen Sorgen bereitet, ist die Zukunft der Branche. Der Markt ist im Umbruch. Dazu gibt es Probleme mit dem Nachwuchs. Wer heute eine Ausbildung als Florist macht, muss bis nach Hannover zur Berufsschule fahren. Auch die Billiganbieter machen es den ansässigen Floristen schwer – und natürlich der Blumenständer in der Tankstelle.

Für Bettina Gundlach ist das ein Reizthema. Hier hat sie sich schon vor Jahren den passenden Slogan ausgedacht: »Blumen aus dem  Fachhandel – Sie kaufen ja auch kein Schweinefilet an der Tankstelle.«

 

Die Montagsrunde

Unterwegs mit der Heidberger Spaziergruppe.

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Montag, um 14 Uhr an der Magdeburgstraße, Ecke Rohrwiesensteg. Peter Nessel vom Seniorenkreis Heidberg wartet bereits auf die Teilnehmer der heutigen Spaziergruppe. Jede Woche trifft man sich hier zu einer kleinen Exkursion. Hildegard Feßel ist diesmal zum ersten Mal dabei. Eigentlich hätte sie gern früher mitgemacht, doch da sie viele Jahre ihren pflegebedürftigen Mann umsorgte, fehlte einfach die Zeit. Trotz des Bilderbuchwetters sind wir an diesem Tag nur zu sechst. »Einige befinden sich noch im Urlaub«, weiß Nessel. »Normalerweise sind wir etwa sechs bis zwölf Personen. Jeder kann kommen, wann er mag. Eine festgelegte Route gibt es nicht. Meist entscheiden wir das spontan.«

Dass gemeinsame Spaziergänge gut für die allgemeine Gemütsverfassung sind, belegt die Tatsache, dass es in Braunschweig allein drei Spaziergruppen für Menschen mit Depressionen gibt. Für Senioren gibt es ebenfalls drei Angebote. Wer sich nicht ins östliche Ringgebiet oder ins Siegfriedviertel begeben mag, dem bleibt als Alternative die Spaziergruppe im Heidberg, die vor sechs Jahren fast zeitgleich mit dem dortigen 
Seniorenkreis entstanden ist. »Vorher gab es hier nicht viele Angebote für Senioren«, erinnert sich Erika Preuss, die von Anfang an dabei war. »Eigentlich gab es nur den Vormittagskreis der Begegnung von Frau Viermann«. Heute gibt es Seniorentanz, einen Spielenachmittag und sogar eine Nordic Walking Gruppe.

Jeanette Thiemann von der AOK und der Seniorenkreis brachten die Spaziergänger damals auf den Weg. Einige Mitstreiter der ersten Stunde sind heute nicht mehr dabei. »Leider gibt es immer eine altersbedingte Fluktuation«, bedauert Nessel.

Heute spaziert die Truppe am Gartenbauzentrum Markmann entlang, über die Fußgängerbrücke, in Richtung Schloss Richmond. Unterwegs wird natürlich immer viel erzählt. »Es geht nicht nur um die Bewegung. Gruppen wie diese bringen die Leute zusammen. Viele sind im Seniorenkreis regelrecht aufgeblüht. Hier sind nicht nur eine Menge Freundschaften zustande gekommen, sondern auch mehr. Schließlich haben wir einen Frauenüberschuss«, grinst Peter Nessel augenzwinkernd. »Viele Senioren leben sehr vereinsamt und sind daher verbittert. Es tut einfach gut, unter Menschen zu sein«, fügt Herr Hell hinzu.

Hinter dem Schloss wird eine kurze Pause eingelegt. Immerhin sind zwei der Spaziergängerinnen mit dem Rollator unterwegs. Dann geht es in Richtung Zuckerbergweg weiter. »In der kalten Jahreszeit machen wir meist eine kleinere Runde«, verrät Frau Preuss. »Anschließend gibt es dann Kaffee und Kuchen im Café Ziebart.«

An schönen Spätsommertagen wie diesen geht es jedoch in die Klinik am Zuckerberg, wo man stilvoll neben einem Springbrunnen bei einem Kännchen Kaffee im Grünen sitzt und ausgelassen plaudert. Nur die Wespen trüben ein wenig die Idylle; vor allem, als die Mandarinen-Sahnesorte serviert wird. Frau Preuss hatte Geburtstag und wir sind ihre Gäste. Sofort wird spekuliert, wer der Älteste bei Tisch ist. »Ach, nachdem ich 20 wurde, habe ich mit dem Zählen nicht mehr so aufgepasst«, lächelt Frau Schaper verschmitzt.

Der Rückweg geht etwas schneller. Nach fast zwei Stunden stehen wir wieder an der Magdeburgstraße – doch mit dem guten Gefühl, etwas erlebt zu haben. Die Stimmung in der Runde ist bestens. Frau Feßel hat der kleine Spaziergang gut gefallen: »Ich werde garantiert wiederkommen!«

Wer mitmachen möchte: Die Spaziergruppe Heidberg trifft sich jeden Montag um 14.00 Uhr an der Magdeburgstraße/Ecke Rohrwiesensteg.

 

Ein Zeichen der Anerkennung

Am 9. September fand der 1. Braunschweiger Tag der Feuerwehr statt.

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Wer nicht wusste, was hier passiert, konnte schon etwas erschrocken sein. Der ganze Braunschweiger Schlossplatz wimmelte vor Feuerwehrleuten. Grund: Der Feuerwehrverband richtete hier den neuen niedersächsischen Leistungsvergleich aus. Neben den 30 Ortsfeuerwehren der Freiwilligen Feuerwehr Braunschweig nahmen auch die Berufsfeuerwehr sowie drei Werkfeuerwehren teil. Klar, dass auch die Ortsfeuerwehr Melverode vertreten war. Den ersten Platz konnte man zwar nicht erringen, doch Ortsbrandmeister Tarik Baddouh ist zufrieden.
»Es war ein anstrengender Tag, da wir bereits um sechs Uhr morgens aufgebaut haben. Aber die Veranstaltung war auch ein Zeichen der Anerkennung«, meint der 28-jährige Fachkrankenpfleger. Die letzten Aktionen dieser Art fanden in Rüningen statt, also abseits einer großen Öffentlichkeit. Die Disziplinen des Wettkampfs, »Kuppeln einer Saugleitung«, »Löschangriff« und eine »Fahrübung« mit  den Feuerwehrwagen, gehören zwar zum Alltag, mussten jedoch trotzdem vorher ausgiebig trainiert werden.

Zudem hatte man mit einem Rekordsommer zu kämpfen, der selbst der Pflanzenwelt zusetzte. Insgesamt 51 Stunden war man damit beschäftigt, die Straßenbäume der Region zu bewässern. »Wenn Sie einmal die Leipziger Straße heruntergegangen sind, können Sie sich vorstellen, wie lange so was dauert«, grinst Kollege Rene Neblung. »Da merkt man, ob die Leute zusammenhalten oder nicht«, stimmt Baddouh zu.
Auf ihrer neugestalteten Internetseite kann man sehen, was die Ortsfeuerwehr Melverode leistet. Selbst auf dem Südsee ist sie aktiv. Erst im August musste dort ein gekentertes Segelboot wieder aufgerichtet und abgeschleppt werden. Neblung: »Wenn so etwas passiert, packen wir unseren Rettungsring und unser Boot ein und los geht’s.«
Man sieht: Brände löschen ist nicht die Hauptaufgabe der Feuerwehr. »Wir müssen uns vor allem mit vollgelaufenen Kellern, umgefallenen Bäumen oder Sturmschäden beschäftigen«, so Baddouh. »In diesem Jahr hatten wir beispielsweise eine riesige Ölspur zu beseitigen.«
Tarik Baddouh ist seit dem zehnten Lebensjahr dabei und denkt nicht daran aufzuhören. Wie jeder seiner Kollegen hat er stets sein Handy und einen Pieper dabei, um immer erreichbar zu sein. An einigen Tagen musste er auch um drei Uhr morgens zum Einsatz. Alles ehrenamtlich natürlich. 70 Einsätze hatte die Ortsfeuerwehr Melverode in diesem Jahr. Es könnte schlimmer sein. Das Grillverbot am Heidbergsee hat die Zahl der Brände dort drastisch reduziert. Neblung: »Früher mussten wir mindestens einmal pro Woche dorthin.«
Über Nachwuchs kann man nicht klagen. 167 Mitglieder hat man zurzeit. Trotzdem benötigt vor allem die Einsatzabteilung immer wieder Unterstützung. Auch der Wandel der Geschlechterrollen schlägt sich bei der Ortsfeuerwehr nieder: Während es unter den erwachsenen Feuerwehrleuten drei Frauen gibt, kann die Kinderfeuerwehr neun weibliche Brandbekämpferinnen vorweisen. Tarik Baddouh ist sicher, dass viele der Kinder der Feuerwehr erhalten bleiben: »Wer dabei ist, bleibt dabei!«

 

Kurzmeldungen

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So war der 5. Heidberger Gesundheitstag

Eingeleitet wurde der inzwischen fünfte Gesundheits- und Sicherheitstag im Heidberg von »Händels Wassermusik«, dargeboten vom Flötenensemble der St. Thomas-Gemeinde unter Leitung von Heidi Porzig.

»Gesundheit ist das Wichtigste, das wir haben«, erklärte Sabine Maliske vom Seniorenbüro der Stadt Braunschweig anschließend und verwies auf die »fünf Säulen der Gesundheit«. Das sah wohl auch die Zielgruppe der Veranstaltung so, denn am 21. September war der große Saal des Sportbads Heidberg schon zu Beginn gut besucht. Auch Bezirksbürgermeisterin Christiane Jaschinski-Gaus ließ es sich nicht nehmen hereinzuschauen. In diesem Jahr hatte man den Themenschwerpunkt »Gutes Hören«. Am Stand von Hörgeräte Berger und der Firma Humantechnik konnte man sich dazu ausgiebig informieren. Zusätzlich gab es den Vortrag »Mehr Sicherheit durch gutes Hören« von Frau Regenhardt.

Während sich der Saal gegen Mittag merklich füllte, wurde vor den Stufen des Sportbads  Rollatorentraining angeboten. Viele Senioren wissen gar nicht um die vielen Möglichkeiten, die ihnen ihre Gehhilfe bietet. Herr Opiela von der Verkehrssicherheitsberatung der Polizei Braunschweig informierte geduldig über Gefahrenquellen und gab wertvolle Tipps.

Derweil berichtete die Nibelungen-Wohnbau-GmbH über seniorengerechtes und betreutes Wohnen, der Pflegedienst Cura Visita gab über Veränderungen des Pflegestärkungsgesetzes III Auskunft, die AOK präsentierte das Präventionsprogramm »GesundÄlterWerden« und die BBG stellte ihre neue Seniorenresidenz und ihre Wohnungen in der Greifswaldstraße vor.

»Der Heidberger Gesundheitstag ist inzwischen zur Tradition geworden«, meinte Frau Maliske anfangs. Und so gab es auch in diesem Jahr – ganz traditionell – zum Schluss Gulaschsuppe.

 

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Verflixter Fehlerteufel!

Wenn der Fehlerteufel schon bei uns zuschlägt, dann richtig! In der letzten Ausgabe wunderten sich einige Leser sicher, als sie auf Seite 9, auf der wir über die neue LVM-Niederlassung am Erfurtplatz berichteten, folgende Bildunterschrift lasen: »Wo vorher Schnitzel geklopft wurden, wird demnächst Bürgerberatung geboten.« Die Rede war natürlich vom Nachbarschaftsladen. Leider hatten wir vergessen, diese Zeilen, die aus der Ausgabe zuvor stammten, zu ändern – und keiner aus der SÜDLICHT-Redaktion hat den Fehler bemerkt.

Eckhard und Adrian Curland, die auf dem Foto abgebildet waren, nahmen es jedoch zum Glück gelassen – auch wenn sie ebenfalls recht verdutzt waren, als sie den Artikel lasen. Wir bitten um Entschuldigung und geloben Besserung!

 

Neue Räume für die Nachbarschaftshilfe

Nach vielen Jahren im Gebäude des Sportbads am Sachsendamm muss die Nachbarschaftshilfe im nächsten Jahr ihr Büro räumen. Grund: Die Stadtbad Braunschweig Sport und Freizeit GmbH plant ab Frühjahr 2019 den Abriss und Neubau des Hallenbades. Zum Glück konnten bereits neue Räumlichkeiten gefunden werden. Es handelt sich um das Ladengeschäft in der Görlitzstraße 6, in dem bislang der Verein »LERNEN – sinnvoll – spielend« ansässig war. Der Umzug in die neuen Räume erfolgt jedoch erst im nächsten Jahr. Ziel sei, nach dem Umbau des Hallenbads zum Sachsendamm zurückzukehren. Um den Heidbergern in der Zwischenzeit den Weg zu erleichtern, sind auch Sprechstunden im Nachbarschaftsladen angedacht.

 

Musikprojekt für Kinder: Das musikalische Bächlein

Das integrative Stadtteil-Projekt »Heidberg AKTIV« bietet seit September ein Musikprojekt für Kinder zwischen acht und zwölf Jahren ohne Vorkenntnisse an. Dabei sollen die Angebote »Chor« und »instrumentaler Unterricht« einen kindgerechten Zugang zur Musik ermöglichen. Neben dem Kennenlernen verschiedener Instrumente und unterschiedlicher Musikrichtungen steht die Freude am gemeinsamen Musizieren im Vordergrund. Johannes Rohr, Musiker und langjähriger Leiter der Gruppe »Kalinka«, leitet das Angebot.
Die kleinen Musiker treffen sich montags und freitags von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr im AWO-Pavillon am Schulzentrum Heidberg, Stettinstraße 1.
Die Musikinstrumente werden vom Veranstalter bereitgestellt. Einmal im Quartal werden thematisch angepasste Ausflüge oder Veranstaltungsbesuche stattfinden. Der monatliche Beitrag beträgt pro Kind zehn Euro.
Eine Anmeldung bei der Projekt-Koordinatorin Alena Timofeev ist erforderlich. Per Telefon: 0531-285 098 44 oder per E-Mail: heidberg-aktiv@awo-bs.de

 

Taomed-Verlosung

In der letzten Ausgabe verlosten wir zusammen mit der Heidberg Apotheke drei Taomed Sommer-Sets (Insektenabwehr-Spray, Lippenbalsam und einen Insektenstich-Ölroller) im Wert von je 20 Euro. Gewonnen haben: Marie-Luise Kirstein, Brigitte Grevecke und Herr Weule. Wir gratulieren! Die Gewinner können sich ihre Sommer-Sets ab sofort direkt bei der Heidberg Apotheke abholen.

 

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Ein Leben für die Verkündigung

Pastor Axel Lang, ein Mann, der gerne von seinem Glauben und Jesus Christus sprach, verstarb Ende Juli im 79. Lebensjahr. Bis zum Schluss arbeitete er aktiv als Prediger. »Jesus Christus – gestern, heute und in Ewigkeit«, ein Lebensprinzip. Von 1976 bis 1994 war er als Pastor in der St. Thomas-Kirche im Heidberg tätig und ist in bleibender Erinnerung geblieben.

 

Neue Nachhilfekurse von »Poldeh e.V.«

Der polnisch-deutsche Hilfsverein »Poldeh e.V.« bietet ab sofort zwei Kurse im neuen Nachbarschaftsladen an. Im September begann der Kurs »Polnisch-Unterricht für Kinder von 3 bis 7 Jahren«. Er findet jeden Dienstag von 16.00 bis 17.30 Uhr statt. Kosten pro Kind: 5 Euro monatlich. Unter der Nummer 01746938628 kann man sich bei Julia Swiatkowski anmelden oder weitere Informationen erfragen. Außerdem startet im Oktober eine neue Nachhilfegruppe für Kinder der 1. bis zur 5. Klasse, mit dem Schwerpunkt Deutsch. Obwohl der Kurs hauptsächlich für Kinder aus Polen gedacht ist, sind alle herzlich willkommen. Für diese Gruppe sind weder Anmeldungen noch Gebühren nötig.

 

Heidberger Tennis-Club

Auffüllbare Trinkflaschen, Caps und Sonnencreme waren neben guter Laune die wichtigsten Utensilien beim diesjährigen Tennis-Ferien-Camp des Heidberger Tennis-Clubs. Die konstant hohen Temperaturen von über 30 Grad konnten die Begeisterung der jungen Tennis-Fans am inzwischen zehnten Camp nicht trüben. 30 Teilnehmer zwischen sechs und 17 Jahren nahmen an dem dreitägigen Event auf der Anlage des HTC teil. Insgesamt 270 Liter Wasser, frisches Obst und Eis sorgten für Erfrischung.

Von 9 bis 14 Uhr standen neben Schlagtechnik auch Koordination und Konditionseinheiten auf dem Programm. Nach einem gemeinsamen Mittagessen ging es am ersten Tag ins Freibad. Ein Kinobesuch rundete den zweiten Tag ab. Im Mittelpunkt des Finaltages stand das Abschlussturnier. Aufgeteilt in verschiedene Leistungsgruppen, nutzten die Teilnehmer die Chance, um noch Punkte für den Camp-Sieg zu sammeln. Dieser ging an den 12-jährigen Cedric Bode. In die Bewertung flossen auch Punkte wie Fairness, Benehmen und Fleiß mit ein. Mit dem Tennis-Camp fördert der Heidberger Tennis-Club den Zusammenhalt der jüngsten Mitglieder untereinander. Auch im nächsten Jahr findet in den Ferien ein Sommer-Camp statt.