Mein Lieblingsplatz
Wie der Bouleplatz am Bruchanger ins Fernsehen kam.
Seit mittlerweile einem Jahr erfreut sich der Bouleplatz am Bruchanger im Heidberg großer Beliebtheit. Bei gutem Wetter ist eigentlich immer jemand dort, um die Kugeln rollen zu lassen. Nun hat er es sogar ins Fernsehen geschafft. Ulrike Krakow und Jörg Michelmann, die mit einer Initiative den Platz ins Leben riefen, hatten sich im Frühjahr für die Rubrik »Mein Lieblingsplatz« beworben, die jeden Samstag in der Regionalsendung »Hallo Niedersachsen« ausgestrahlt wird.
»Mein Mann und ich schauen die Sendung oft. Wir haben beide früher beim NDR gearbeitet und sind dem Sender noch immer sehr verbunden«, erzählt Ulrike Krakow. Was ihren Lieblingsplatz betrifft, musste sie nicht lange überlegen. »Der Bouleplatz ist wirklich mein Lieblingsplatz. Boule macht so viel Freude! Vor allem, wenn man es zusammen mit netten Leuten spielt, wie bei uns im Heidberg.«
Wochen später kam die Zusage vom NDR. Am 30. April rückte schließlich Journalist Marco Schulze an, um bei bestem Frühlingswetter die Truppe um Ulrike Krakow in Szene zu setzen.
»Ich war bereits am Tag vorher so aufgeregt, dass ich Bauchgrummeln bekam«, lacht sie. »Zu sehen ist es zum Glück nicht, weil nur die besten Momente verwendet wurden.«
Über eine Stunde dauerten die Dreharbeiten, die nicht ohne Gefahren waren: Als eine Spielerin zum Wurf ausholte, bekam der direkt hinter ihr filmende Journalist die schwere Boulekugel direkt gegen den Kopf. Berufsrisiko. »Ich habe ihn deswegen noch mal angerufen. Es geht ihm gut!«, beteuert die 65-Jährige amüsiert.
Doch das war noch nicht alles: Nur eine Woche später kam ein Team vom NDR1, um eine Hörfunkversion der Sendung aufzuzeichnen. »Diesmal mussten wir viele Geräusche machen, da wir etwas von der Atmosphäre auf dem Platz einfangen wollten. Im Radio sieht man ja nichts.« Am 10. Mai wurden beide Beiträge gesendet.
»Die Resonanz war groß«, erinnert sich die Ruheständlerin. »Gleich nach der Ausstrahlung kam ein Anruf von unseren Nachbarn. Selbst beim Einkaufen wurde ich von einigen Leuten darauf angesprochen.« Nun hofft sie, dass der wöchentliche Boule Treff dadurch noch mehr Zulauf bekommt. Erst im Juni gab es am Bruchanger ein kleines Fest, um das einjährige Jubiläum der Spielstätte zu feiern.
Den Bericht von »Hallo Niedersachsen!« kann man übrigens in der ARD-Mediathek abrufen. Titel: »Mein Lieblingsplatz: Der Bouleplatz in Heidberg«.
Der Boule Treff von Ulrike Krakow (0531 – 87 32 56) findet jeden Mittwoch, ab 16.30 Uhr, am Bouleplatz am Bruchanger statt.
Was passiert im Stadtbezirk?
Bezirksbürgermeister Matthias Disterheft informiert.
Ich möchte Ihnen diesmal einen Überblick über die wichtigsten Themen und Beschlüsse unserer jüngsten Bezirksratssitzung geben, die sich mit der Entwicklung und dem Zusammenleben in unserem Bezirk befasst haben.
Zu Beginn unserer Sitzung wurden die Protokolle der vorherigen Treffen vom 30. Januar und 6. März 2025 einstimmig genehmigt. Hiermit möchte ich meinen Dank an alle Organisatoren und Helfer der diesjährigen Osterfeuer aussprechen, die wieder einmal ein voller Erfolg waren.
Ein bedeutendes Thema war die feierliche Eröffnung der neuen Trainingsstätte der Basketball Löwen Braunschweig. Diese Investition stärkt nicht nur den Sport im Bezirk, sondern schafft auch neue Bildungsmöglichkeiten, da wir planen, das Areal weiterzuentwickeln.
In der Sitzung wurde auch der Antrag zur Installation von Fahrradabstellplätzen am Heidbergsee behandelt. Diese Maßnahme ist unerlässlich, um die Attraktivität unserer Naherholungsgebiete zu erhöhen. In Bezug auf die Agnes Miegel-Straße und die Ina Seidel-Straße haben wir diskutiert, wie der historische Kontext besser dargestellt werden kann.
Wir haben beschlossen, die Beleuchtung auf dem Gehweg der Stettinstraße zu verbessern und die Buslinienführung durch Melverode während der Bauarbeiten zu optimieren. Besonders freue ich mich, dass wir eine Testphase für Pfandflaschenringe an Mülleimern in Betracht ziehen. Dieses Konzept wird bereits in anderen Städten erfolgreich eingesetzt.
Im kulturellen Bereich haben wir Mittel für die 850-Jahr-Feier Leiferde bewilligt, ein wichtiges Ereignis für unseren Bezirk. Auch die Instandsetzung der Plätze des SV Stöckheim wurde einstimmig unterstützt.
Finanzierungshürden konnten teilweise überwunden werden. So genehmigten wir Zuschüsse für einen klappbaren Bürotisch für die Nachbarschaftshilfe und auch für Broschüren des Ev.-Freik. Kindergartens Heidberg.
Zu guter Letzt wurde die Barrierefreiheit des Vereinsheims SV Melverode-Heidberg thematisiert. Ein gemeinsamer Ortstermin ist geplant, um konkrete Maßnahmen zu besprechen.
Ich bedanke mich bei allen Teilnehmenden für die konzentrierte und produktive Sitzung. Gemeinsam haben wir viele Themen vorangebracht, die unseren Stadtteil weiter stärken und fördern werden. Die Sitzung endete um 20.10 Uhr, und ich freue mich darauf, gemeinsam mit Ihnen die nächsten Schritte zu gehen.
Ihr Bezirksbürgermeister
Matthias Disterheft
Besser Radfahren im Braunschweiger Süden
Das Seminarfach »Radverkehr« in der Raabeschule.
Aus verkehrstechnischer Sicht läuft in der Raabeschule alles rund. Schon am Eingang wird man von zwei Schülern in Empfang genommen: »Sie wollen sicher zu unserer Veranstaltung übers Radfahren?« Stimmt. Der Weg dorthin ist mit entsprechenden Hinweisen versehen. In Raum K 109 warten bereits Schüler*innen, Lehrkräfte, Interessierte, Mitglieder der Stadtbezirksräte sowie die beiden Bezirksbürgermeister Matthias Disterheft und Detlef Kühn. Anlass: Im Seminarfach »Radverkehr« haben sich Schüler*innen mit der Radmobilität und Radverkehrsinfrastruktur in der Umgebung auseinandergesetzt. Im Mittelpunkt stand dabei die Frage: Wie kann der Radverkehr in Braunschweig sicherer und attraktiver gestaltet werden?
Gleich zu Anfang fällt der Begriff »Verkehrswende«. Doch die kann es nur geben, wenn es genügend Radwege gibt, die gut beleuchtet sind und instandgehalten werden, erfährt man. Zu oft gibt es Strecken, die unzureichend beleuchtet sind wie am Spielmannsteich, gleich hinter Schloss Richmond. Um solche Stellen macht auch Helena, die souverän den Abend einleitet, lieber einen großen Bogen. Selbst bei Tageslicht gibt es Radwege, die bedenklich sind. Anhand von drei herausfordernden Verkehrssituationen wurden daher praxisnahe Lösungen erarbeitet.
Nehmen wir die Kreuzung Sachsendamm/Glogaustraße. Hier kann es für Radfahrende eng werden, erklärt Benjamin und hat sogar einen Film parat, der dies belegen soll. Auch eine Lösungsmöglichkeit per Computersimulation, die zusammen mit der Hochschule Ostfalia erstellt wurde, wird angeboten. Im Anschluss daran melden sich die politischen Vertreter aus Braunschweigs Süden zu Wort: Es handele sich um eine Einmündung, nicht um eine Kreuzung, klärt Bezirksratsmitglied Felix Nordheim auf. Der Lösungsansatz sähe zwar schön aus, bedenkt aber eventuell nicht die verkehrstechnische Gesamtsituation. Doch Benjamin bleibt gelassen. Überhaupt sind alle Jugendlichen, die an diesem Abend ihre Facharbeiten präsentieren, erstaunlich unaufgeregt.
Die Ortsdurchfahrt Mascherode und die Radverkehrsführung Bebelhof/Salzdahlumerstraße stehen etwas später ebenfalls auf dem Prüfstand – wieder mit mehreren Lösungsmodellen und deren Kosten.
Lennox und Chris haben einen anderen Ansatz. Sie möchten die Vorteile von Radschnellwegen aufzeigen. Durch die wachsende Popularität von E-Bikes könnten sie für Pendler eine echte Alternative zum Auto werden – vorausgesetzt, es gibt Wege, auf denen die Geschwindigkeit der Räder voll ausgenutzt werden kann.
Dasha hingegen stellt in einer fiktiven Nachrichtensendung die Situation für Radfahrende in der Ukraine und in Braunschweig gegenüber. Fazit: Woanders ist es schlimmer.
Zum Abschluss gibt es noch »Sicherheitstipps für Mountainbiker« von Hanna. Danach wird bei Cola und Bionade weiterdiskutiert. Der ganze Abend ist ein Plädoyer für den Drahtesel, verknüpft mit dem Wunsch, das Auto öfter in der Garage zu lassen.
Werden die Jugendlichen diese Aufforderung beherzigen, wenn sie später selbst im Berufsleben stehen, fragt man sich unwillkürlich. Doch der Idealismus, mit dem sie ihre Ideen vorgetragen haben, ist ansteckend, und der Fatalismus der Erwachsenenwelt kommt früh genug.
Wildtierschutz in Braunschweig-Süd
Auch im Sommer brauchen Igel unsere Unterstützung.
Im Süden Braunschweigs tummeln sich Igel – und das ist auch gut so, denn seit 2024 steht der Braunbrustigel offiziell auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten und ist vom Aussterben bedroht. Doch nicht nur im Herbst brauchen Igel menschliche Hilfe, sondern auch im Frühjahr und Sommer. Igel ernähren sich am liebsten von Larven, Spinnen, Nachtfaltern und Käfern, diese jedoch werden in der Natur immer seltener. So fressen viele Igel in der Not Schnecken und Regenwürmer, die gefährliche Würmer übertragen. Das führt dazu, dass viele Igel krank werden, husten und ohne tierärztliche Behandlung sterben. Daher ist es ratsam, den Igel ganzjährig zuzufüttern, etwa mit Soldatenfliegenlarven, hartgekochten Eiern oder Trocken- bzw. Nassfutter für Katzen (bitte ohne Gelee, Sauce, Getreide und Zucker!). Doch Vorsicht: Von Milchprodukten, rohen Eiern, Obst, Gemüse, Nüssen und Essensresten bekommt der Igel Bauchschmerzen. Auch spezielles Igelfutter darf gefüttert werden, wenn es getreide- und nussfrei ist, viele Insekten und einen hohen Fleischanteil enthält.
Noch besser ist es, Igel aus sogenannten Igelfutterhäusern zu füttern, denn die Tiere nehmen diese Futterhäuser mit Schwingklappen schnell an.
Dazu brauchen Wildtiere im Sommer unbedingt frische, saubere Wasserschalen. Nicht nur Igel, sondern auch Eichhörnchen, Vögel, Insekten und andere Wildtiere freuen sich im Sommer über Wasserspender. Obwohl der Heidberg und Melverode sehr begrünt sind, gibt es nicht überall Wasserstellen für Tiere. Ungesicherte Kellerschächte, Pools, Regentonnen oder Teiche werden Igeln und anderen Wildtieren daher oft zum Verhängnis. Es ist ratsam, diese gut abzusichern oder Ausstiegshilfen, wie etwa Holzleisten, hineinzulegen.
Mähroboter, die nachts aktiv sind, stellen für Igel eine große Verletzungsgefahr dar. Ansonsten braucht der Igel einen guten Unterschlupf wie dichte Hecken, Laubhaufen und Igelhäuser. Manchmal sind Igel krank und husten, weil sie sich durch den Verzehr von Schnecken den Lungen- oder Saugwurm eingefangen haben. In diesen oder anderen Krankheitsfällen (etwa tagaktive Igel, Igel, die wackelig und krank wirken) kann das Igelhotel Lucklum helfen (unter 05305 – 7 65 39 46). Bei tierischen Notfällen (das gilt auch für alle anderen Wildtiere, die Hilfe brauchen) kann man sich auch unter 0531 – 50 00 07 an das Tierheim Braunschweig wenden. Außerhalb der Öffnungszeiten ist der Tierschutz Braunschweig unter 0531 – 23 45 80 00 zu erreichen.
Igel sind streng geschützte Wildtiere, die niemals als Haustiere gehalten werden dürfen. Dennoch sind sie mittlerweile auf menschliche Hilfe angewiesen, da ihr natürliches Nahrungsangebot in der Natur immer weniger und ihr Lebensraum immer kleiner wird. Wenn wir uns im Braunschweiger Süden weiterhin auf nächtliche Begegnungen mit den kleinen Stacheltieren freuen wollen, müssen wir alles dafür tun, um ihnen zu helfen.
Text und Foto: Elisa Gallus
»Ich habe mich immer treiben lassen«
Helga Weiss und ihr wechselvolles Leben.
Offenbach, London, Toronto, San Francisco, Indien und schließlich der Heidberg. Stationen eines Lebens, wie es abwechslungsreicher nicht sein könnte. »Ich habe in meinem Leben bestimmt nicht alles richtig gemacht, aber ich war jung«, meint Helga Weiss rückblickend.
In ihrer Wohnung am Erfurtplatz ist sie dabei, ihre Erinnerungen zu Papier zu bringen. Zwei Bücher sind bislang fertig: In »Taco Bell und Rosineneis« schildert sie eine Urlaubsreise mit Hindernissen, während »Erinnerungsscherben« von der Trennung einer Familie handelt. Es sind »autofiktive« Geschichten einer Ich-Erzählerin, die sich künstlerische Freiheiten vorbehält.
Im wahren Leben beginnt ihre Odyssee 1965. Mit 18 kehrt sie ihrer Heimatstadt Offenbach den Rücken, um sich auf dem Höhepunkt der »Swinging Sixties« in London niederzulassen. »Ich wollte damals keine Deutsche sein«, bekennt sie. Die sensible junge Frau kann sich mit dem Nachkriegs-Mief, in dem die jüngste Vergangenheit unter den Teppich gekehrt wird, nicht identifizieren.
»Meine wilden Jahre« nennt sie heute diese Zeit. Sie arbeitet im Nachtclub »Whiskey A-Go-Go«, wo viele musikalische Größen der Rockszene auf der Bühne stehen. Die Serviererin aus Germany ist immer dabei: »Das hat man als ganz normal empfunden, das war unsere Welt. Ich bekam damals eine Menge Trinkgeld.« Wer sie auf alten Fotos sieht, den wundert es nicht. Helga Weiss ist jung, bildhübsch und immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort – in einer Ära, die von Sinnsuche, bewusstseinserweiternden Drogen und Spiritualität geprägt ist.
Doch London ist ihr nicht genug. Aus einer Laune heraus fliegt sie später mit einer Freundin nach Toronto, bevor es anschließend Richtung Kalifornien geht. Da darf natürlich auch ein längerer Aufenthalt in Indien nicht fehlen, das von ihr und ihrem damaligen Ehemann gemeinsam erforscht wird. Das Resultat ist »A Pilgrim’s Guide to Planet Earth« ein New-Age-Reiseführer, der unter dem Titel »Alte Wege zur Neuen Welt« 1977 auch auf Deutsch erscheint. Selbst zwei Töchter können ihre Reiselust nicht bremsen.
An der San Francisco State University studiert sie Germanistik und Interdisciplinary Arts, als sie sich nach dem großen Erdbeben im Oktober 1989, das 62 Todesopfer fordert, entscheidet, Kalifornien zu verlassen. Ihre Alma Mater unterhält Kontakte zur HBK in Braunschweig und so zieht sie mit ihrer jüngsten Tochter zum Nachdiplomstudium dorthin, um Heliogravure zu lernen.
Durch den Mauerfall herrscht in Braunschweig indes Wohnungsnot. Nur eine Bleibe in der Jahnstraße kann sie beziehen. Hier dreht sie 1993 die Videodokumentation »Stimmen einer Straße«, ein Zeitdokument über die »Braunschweiger Bronx«, das bis heute immer wieder gezeigt wird. Ihren Unterhalt verdient sie mit Deutsch- und Englischunterricht an der Inlingua und Berlitz Schule.
Damit ist ihre Odyssee jedoch nicht beendet. Am Tankumsee betreibt sie viele Jahre eine Sprachschule, bis sie schließlich in den Heidberg zieht. »Einen Plan, wie mein Leben verlaufen sollte, hatte ich nie. Ich habe mich immer treiben lassen«, lächelt sie.
Von ihrem Balkon überblickt sie nun den Braunschweiger Süden. Die Hausarbeit fällt ihr zunehmend schwer. Viel lieber würde sie sich allein aufs Schreiben konzentrieren.
Heute träumt sie von einem Platz in einer Seniorenresidenz am Meer. Doch nur wenn sie all ihre Bücher, Aufzeichnungen und Erinnerungsstücke, die sich im Laufe eines ereignisreichen Lebens angesammelt haben, mitnehmen kann.
50 Jahre »Collegium vocale«
Ein Braunschweiger Urgestein feiert Geburtstag.
Rund 35 Chöre gibt es in der Region. Die Bandbreite reicht vom »Braunschweiger Shantychor« über den »PopChor der Städtischen Musikschule Braunschweig« bis hin zum »Männergesangverein Querum von 1851«.
Das im Heidberg ansässige »Collegium vocale« hat dabei eine Sonderstellung. Es ist zwar ein kleiner Chor, aber mit Anspruch. Das Repertoire umfasst Klassik wie Mozarts »Krönungsmesse«, das »Gloria« von Vivaldi, Kantaten von Bach, aber auch weltliche, heitere Stücke. Schwerpunkt ist dennoch die geistliche Musik.
Jeden Dienstag um 19.00 Uhr trifft man sich im Saal der St. Thomas-Gemeinde zur Chorprobe. Im Mai verlaufen die Probestunden besonders intensiv: Das 60-jährige Jubiläum der »Kirchengemeinde Heidberg«, aus der später die »Kirchengemeinde St. Thomas im Heidberg« hervorging, steht an. Da darf natürlich auch ein Auftritt des »Collegium vocale« nicht fehlen.
Ingeborg Herrmann, Leiterin der Gruppe und einstige Musikpädagogin an der Christophorusschule, sitzt bereits am Klavier und studiert ihre Notizen. Auch die Leute im Chor haben Ordner dabei, die prall mit Notenblättern gefüllt sind.
Mit Stimmübungen wie »Mamma Mia« und »To-ma-ten-sa-lat« geht es los. »Das ist nicht etwa unser Konzert, sondern nur das Einsingen«, bemerkt die Chorleiterin augenzwinkernd. Doch schon beim Einsingen ist die Stimmgewalt der meist älteren Mitglieder beeindruckend – sie ist das Resultat von vielen Jahren Gesangstraining. Alle im Saal sind hochkonzentriert, nur ab und zu gibt Ingeborg Herrmann kurze Anmerkungen, denn man versteht sich ohne viele Worte, da die meisten bereits Jahrzehnte dabei sind.
Der Chor selbst wurde im September 1974 gegründet. »Es begann mit acht sangesfreudigen Nachbarn und Mitbewohnern in einem Braunschweiger Wohnzimmer«, erinnert sich Herrmann. Aus acht Personen wurden innerhalb weniger Jahre 30. Seitdem gab das »Collegium vocale« über 200 Konzerte. »Alle eintrittsfrei«, fügt sie stolz hinzu. »Wir wollen allen Interessierten die Möglichkeit geben, die Musik zu hören, egal ob arm oder reich.«
Ein erster Einschnitt kam, als dem Chor im Sommer 2016 der Probenraum im Marienstift gekündigt wurde. 40 Jahre lang hatte sich die Gruppe dort jede Woche getroffen. Seitdem hat sie in der St. Thomas-Gemeinde ein neues Zuhause gefunden.
Der zweite Einschnitt kam mit der Pandemie. An Auftritte war plötzlich nicht mehr zu denken, selbst Proben waren lange Zeit ein Ding der Unmöglichkeit. In dieser Zeit hat sich der Chor auf elf Personen reduziert – nur drei davon Männer – was langsam zum Problem wird. Ingeborg Herrmann: »Ohne Bässe können wir einige Stücke nicht mehr singen.« Doch besonders hier ist der Nachwuchs rar.
»Männer scheuen sich. Die singen ja höchstens in der Badewanne… sagt man«, lacht sie. Daher: Alle Männer, die gern einmal außerhalb des heimischen Badezimmers Gesangseinlagen liefern möchten, sollten sich jetzt angesprochen fühlen.
»Collegium vocale« probt jeden Dienstag von 19.00 bis 21.00 Uhr im Gemeindesaal der St. Thomas-Gemeinde. Neugierige sind herzlich willkommen.
An keinen Modetrends orientiert
Zum 60. Geburtstag der Kirchengemeinde St. Thomas.
Ich erinnere mich noch an meine Konfirmandenzeit Ende der 70er-Jahre im Gemeindezentrum Heidberg bei Pastor Pieper und Pastor Lang. Die Räumlichkeiten von damals Kirche zu nennen, wäre etwas übertrieben: Eine Gruppe schnell und lieblos zusammengeschusterter Flachbauten aus Stahlbeton ohne Schmuck und Pomp zur religiösen Betätigung einer schnell wachsenden Bevölkerung mit Unmengen an Kindern in der südlichen Vorstadt. Zweckbauten. Kaum motivierend. Dass man aus Beton, Stahl, Stein und Glas weitaus Geschmackvolleres erschaffen kann, beweist die Dietrich Bonhoeffer-Kirche in Melverode.
Beim aktuellen Gang mit dem Küster Johann durch das Hauptgebäude des Heidberger Gemeindezentrums in der Bautzenstraße bestätigte sich mein Eindruck von früher. Nüchterner ging es wohl kaum.
Aber die Heidberger hatten Glück. Und den Willen. Die Gemeinde beschließt 1981 den Bau einer Kirche. In enger Zusammenarbeit entwerfen der Kirchenvorstand und Stadtkirchenbaurat Norbert Koch auf dem Eckgrundstück neben dem Gemeindezentrum das längst überfällige Gotteshaus. Wohlüberlegte Ideen, Korrekturen und Überarbeitungen entstehen gemeinsam. Immer mit dem Ziel, einen Kirchenraum mit bestmöglicher Konzentration auf den Abendmahlsbereich hin zu schaffen. 1988 ist der Bauantrag »Kirche« genehmigt, ein Jahr später beginnen die Bauarbeiten.
Aus großen Blöcken Elmsandstein meißelt der Bildhauer Jörg Wenning Altar, Kanzel und Taufstein (damals nicht unumstritten). Die schönen Fenster kommen von Thomas Hauser (Berlin). 1993 kann die in süddeutsch-französischer Färbung klingende Orgel der Firma Oberlinger eingeweiht werden. 1996 kommt der schwebende Osterleuchter der Künstlerin Sabine Hoppe hinzu. Aber all die schöne Kunst wäre nichts ohne die Mauer, die sie umgibt. Ein Gebäude, einladend, zum Feiern, aber auch zum Ruheschöpfen konzipiert.
Der halbkreisförmige Baukörper folgt der selbstverständlichen Gruppierung von Zuhörenden, die sich um einen Redner versammeln. Zeltförmig fächernd flieht die kräftige hölzerne Dachkonstruktion von diesem zentralen Punkt aus – unter dem sich natürlich der Altar befindet: zwei Stufen erhöht auf einem großzügigen kreisrunden Tableau aus sorgfältig verlegtem rotem Backstein. Drei hohe Lichtbänder spenden auch bei schlechtem Wetter links, rechts und mittig hinter dem Altar lebendiges, nahezu blühendes bläuliches Licht von außen. Die groben Skulpturen Jörg Wennings vermitteln urige Kraft. Ein hölzernes, unverziertes, schlankes Kreuz schwebt ebenso theatralisch im Altarbereich vor der halbrunden, weiß verputzten Rückwand wie der nahezu außerirdisch wie ein Meteorit erscheinende Osterleuchter mit der dazu im Gegensatz in ihm steckenden zylindrischen weißen Kerze. Der offene Glockenturm mit dem kreisrunden Dach steht solitär. Man kann unter ihm hindurchgehen.
Bei der Konzeption der Kirche St. Thomas im Heidberg stand eine Vision Pate. Vielerlei, ganz unterschiedliche Ideen flossen ein. Der Gemeinde wurde kein Bauwerk vorgesetzt, die Gemeinde erschuf sich eine Kirche nach eigenen Bedürfnissen von innen heraus. Ein Gotteshaus, das sich an keinen architektonischen Modetrends orientierte, sondern ein zeitloses, wertiges Bauwerk darstellt, das sich nur an einem orientiert, dem Wohlgefühl des Menschen und der Verbreitung der guten Botschaft.
Oder in anderen Worten: Mit diesem Kirchenbau ist verwirklicht, was der Kirchenbauer Otto Bartning bereits in den 30er Jahren forderte, nämlich den liturgischen Mittelpunkt mit dem baulichen in Übereinstimmung zu bringen. Und das ist wunderbar gelungen.
Text: Bernd Reiners
Musik und Spaß am Erfurtplatz
Das Heidberger Sommerfest kehrt zurück.
»Man konnte das Gelächter schon auf dem Sachsendamm hören: Auf dem 1. Heidberger Sommerfest am 31. August kam trotz brütender Sommerhitze gute Laune auf«, schrieben wir vor sechs Jahren. Die Veranstaltenden sorgten für ein reichhaltiges Programm, bei dem es neben Livemusik und leckerem Essen auch mehrere Aktionen gab. Bei »Wenn ich Heidbergkönig*in wäre…« konnte man sich mit Krone auf einem Thron fotografieren lassen und einen persönlichen Wunsch für den Stadtteil äußern.
Nach einer langen Pause lädt der Arbeitskreis Heidberg am Sonntag, dem 31. August, wieder zum Sommerfest am Erfurtplatz ein. An zahlreichen Ständen können kleine und große Besucher*innen spielen, lecker essen und trinken, sich informieren und viel Spaß haben. Das Festprogramm umfasst beispielsweise eine Hüpfburg, Kinderschminken, eine Fotobox, ein Löschfahrzeug und eine Spritzwand. Obendrein kann man am Glücksrad drehen, einen Basketballkorb treffen, beim Ringwurfspiel mitmachen und vieles mehr.
Auch für kulinarische Spezialitäten wie Bratwurst und Pommes, Waffeln, Crêpes, Kuchen sowie kalte und warme Getränke ist gesorgt.
Musikalisch wird das Sommerfest von der Schulband der IGS Heidberg, von der Band »InSence« und vom »Braunschweiger Akkordeon-Orchester e.V.« begleitet. Das Sommerfest findet von 14 bis 17 Uhr statt.
Das Organisationsteam, bestehend aus der Nibelungen-Wohnbau-GmbH, der Braunschweigischen Landessparkasse, der Nachbarschaftshilfe Heidberg-Melverode-Stöckheim-Leiferde e.V., der Vonovia, dem Stephanus Kinder- und Familienzentrum, der Volksbank BraWo eG, dem AWO-Nachbarschaftsladen sowie den Vertreter*innen des Ortsbezirksrates, freut sich auf zahlreiche Besucher*innen.
»Wir waren früher viel schüchterner!«
Generationen im Dialog: Elf Gäste aus dem betreuten Wohnen berichten.
»Es ist gut, wenn man zum Verständnis der Generationen beiträgt«, sagt Kerstin Born vom Netzwerk »Gesund älter werden im Heidberg«. »Schließlich sind wir alle irgendwann alt und unter Umständen auf die junge Generation angewiesen.«
Bei einem vom Netzwerk initiierten Tischgespräch im April sollten daher die Älteren schildern, wie sie ihre Begegnungen mit jungen Menschen einschätzen: Was ist besonders? Was gefällt ihnen an ihren (Ur-)Enkelkindern? Was wünschen sie sich für den Dialog zwischen den Generationen?
Wir sitzen im Tagungsraum der »Caritasse«. Auch wenn das Durchschnittsalter der elf Gäste aus dem betreuten Wohnen etwa 90 Jahre beträgt, melden sich alle mit Begeisterung zu Wort. Kritik hört man an diesem Nachmittag selten – im Gegenteil.
»Mit meinen Kindern, Enkeln und Ur-Enkeln klappt alles bestens. Man muss nur jeden so lassen, wie er ist und keinen verbiegen wollen«, hört man. Auch die Hilfsbereitschaft der Jungen wird gelobt: »Im Bus oder in der Straßenbahn bieten einem die jungen Menschen sofort einen Platz an – egal ob sie hell- oder dunkelhäutig sind.«
»Ich kann leider nicht mehr sehen. Als ich einmal in der Straßenbahn gestürzt bin, war sofort jemand zur Stelle. So schnell wie ich hingefallen bin, wurde mir wieder hochgeholfen«, erzählt eine Seniorin begeistert.
Zu den positiven Eigenschaften junger Menschen zählt auch der Mut zur Kontaktaufnahme: »Wir waren früher viel schüchterner!«
»Was ich an den Jungen schätze, ist vor allem ihre Lebensfreude«, sagt der einzige Mann der Runde. »Sie haben noch alles vor sich.«
»Überhaupt ist die Jugend heute viel unbedarfter. Was die alles einfach so raushauen, das finde ich viel besser.«
Nur sprachlich ist sie offenbar nicht ganz auf der Höhe. »Bro, LG, HDL, … ich frage meine Enkel immer: Übersetz mir das bitte! Schreib doch mal ganze Sätze!« Auch wenn viele der Anwesenden ihre Smartphones nicht missen wollen, betrachten sie deren Auswüchse kritisch: »Wenn ich im Bus sitze, sehe ich nur Leute, die auf ihr Handy schauen. Es wäre schön, wenn die Menschen wieder miteinander reden würden.« »Da sind die Alten aber fast schlimmer als die Jungen«, wirft eine Dame sofort ein.
Auch beim Thema Nachhaltigkeit ist man sich uneins: »Früher waren die Leute sparsamer. Statt Kleidung zu reparieren, wird heute sofort alles weggeworfen.«
»Das kommt, weil wir die schlechten Zeiten miterlebt haben! Das haben die jungen Leute nicht.«
»Ich finde, das Umweltbewusstsein der Jungen ist heute größer. Da können wir noch viel lernen.«
Letzte Frage: Gibt es bei Jung und Alt eigentlich Gemeinsamkeiten?
»Zuerst einmal die Mode! Was wir vor 50 Jahren getragen haben, ist heute wieder in«, lacht eine Seniorin. »Und auch die Musik!«
»Meine Enkeltochter hat mit 13 die gleichen Probleme und Ängste wie ich damals. Sie ist in der Pubertät und wir schreiben uns täglich. Ich finde es schön, dass ich ihr weiterhelfen kann.«
»Die jungen Leute haben die gleiche Angst vor einem Krieg wie wir früher.«
»Stimmt, was wir alle gemeinsam haben, sind unsichere Zeiten!«
Alle Aussagen werden von Kerstin Born und Co-Moderatorin Rita Ates gesammelt und an eine Pinnwand geheftet. Bei der nächsten Runde kommt dann die Jugend zu Wort. Im Anschluss ist ein Treffen der Generationen geplant, in dem Jung und Alt aufeinandertreffen.
Dennis Lüdecke verabschiedet sich vom HSC Leu
Der Verein heißt Kevin Riaz willkommen.
Nach viereinhalb Jahren endet beim HSC Leu ein prägendes Kapitel: Dennis Lüdecke gibt sein Amt als Trainer der 1. Herrenmannschaft an Kevin Riaz ab. Seine Amtszeit begann mit einem Abstieg in der ersten Saison aus der Kreisliga. Statt zu resignieren, formte er im darauffolgenden Jahr eine schlagkräftige Truppe, die den sofortigen Wiederaufstieg und die Meisterschaft schaffte.
Es folgte ein stabiler 8. Platz als Aufsteiger in der Kreisliga, der die positive Entwicklung des Teams bestätigte. Und auch in seiner letzten Saison erreichte das Team Platz 5.
»Ich bin stolz auf das, was wir gemeinsam erreicht haben«, sagt Lüdecke. »Von einer Mannschaft, die eine schwierige Zeit hatte, zu einem Top-5-Kreisliga-Team – das war eine Reise mit Höhen, Tiefen und vielen starken Momenten. Besonders wichtig war mir dabei aber nicht nur der sportliche Fortschritt, sondern auch die Entwicklung der Persönlichkeiten und des Teamgeists. Und genau da hat die Mannschaft eine extrem tolle Entwicklung genommen, auf die jeder Einzelne stolz sein kann. Ich bedanke mich für das Vertrauen, das mir der Verein und das Team geschenkt haben, und bin sehr dankbar für diese tolle Erfahrung.«
Nun übernimmt Kevin Riaz das Ruder beim HSC. Der 28-Jährige war zuletzt als Co-Trainer bei »Lupo Martini Wolfsburg« tätig.
Neue Saison, neue Trikots, neue Regeln
Neues von der Fußballjugend des HSC Leu 06. Nach den Sommerferien startet die G-Fußballjugend in die neue Saison – diesmal jedoch als F-Jugend. Und gleich zu Beginn gibt es tolle Neuigkeiten: Die Bio-Vollkorn-Bäckerei »Brotinsel« unterstützt die Mannschaft als neuer Sponsor und stattet sie mit brandneuen Trikots aus. Dafür ein herzliches Dankeschön von den jungen Sportlern!
Auch auf dem Platz ändert sich einiges: Statt wie bisher auf vier kleine Funino-Tore wird nun im 3+1 Modus, mit Torwart, auf zwei Jugendtore gespielt. Für die Kinder ist dies ein großer Schritt, denn mehr Platz bedeutet mehr Verantwortung und noch mehr echtes Fußballgefühl.
Die Vorfreude bei den jungen Fußballern ist riesig – und der Verein ist schon jetzt auf eine tolle Saison voller Teamgeist, Entwicklung und Spaß am Spiel gespannt.
Kurzmeldungen
10 Jahre »Südstadt-Open-Air«
Am 30. August wird der Festplatz Griegstraße erneut zum Schauplatz eines der populärsten Festivals der Region. Was das »Südstadt-Open-Air« so einzigartig macht, ist das familienfreundliche Ambiente, denn neben zwei Bühnen gibt es auch einen Strohspielplatz, eine Hüpfburg sowie einen Siebdruck- und Glitzer-Tattoo-Stand für die Kleinen. Dazu werden überall leckere Snacks wie Burritos, Eis oder Flammkuchen angeboten.
Besonders für musikalische Nachwuchstalente ist das Südstadt-Open-Air von großer Bedeutung, denn neben bekannten Bands gibt das Festival auch Newcomern aus der Region die Chance, vor einem großen Publikum aufzutreten.
Headliner ist in diesem Jahr die Rap-Formation »Waving The Guns« aus Rostock, die für ihre politischen Texte bekannt ist. Zweiter Headliner ist die Kölner Punkband »Pogendroblem«. Die weiteren Acts: »Kochkraft durch Kma«, »Shirley Holmes«, »Still Talk«, »Von Grambusch«, »Alarmbaby«, »Stereo Start«, »Dusty Dynamite«, »Nature Souls« und »Kontour«.
Wie immer wird das Open Air von Ehrenamtlichen organisiert. Hauptsächlich sind es Mitarbeiter*innen der städtischen Kinder- und Jugendzentren Rühme, Roxy (Südstadt) und Heidberg sowie aus der Jugendförderung. Mit dem Festival möchte man zuallererst den künstlerischen Nachwuchs fördern, denn Auftrittsmöglichkeiten sind rar.
Im letzten Jahr waren 100 Ehrenamtliche mit dem Auf- und Abbau beschäftigt – darunter viele Jugendliche. Ein enormer Aufwand, der vom Publikum honoriert wurde: Rund 3.000 Besucher*innen lockte das Festival zuletzt an.
Das »Südstadt-Open-Air« findet am 30. August ab 13.00 Uhr auf dem Festplatz Griegstraße statt. Der Eintritt ist frei.
Das »Hobby-Speed-Dating« ging in die erste Runde
Haben Sie Lust, Ihr Hobby mit anderen Menschen zu teilen? Suchen Sie Gleichgesinnte, um gemeinsam ein Hobby auszuüben? Sind Sie neugierig auf neue Freizeitaktivitäten und suchen nach Inspirationen für Ihre Freizeit? Mit diesen Fragen stellte der AWO-Nachbarschaftsladen im letzten Heft ein neues Angebot vor.
Trotz Wind und Wolken trauten sich am 16. Mai zehn Mutige zum »Hobby-Speed-Dating« in den Gemeindesaal von St. Thomas, wo sie von Alena Timofeev und Julia Knittel mit Kaffee und Kuchen begrüßt wurden.
Drinnen erwarteten sie sechs Thementische, an denen man sich kennenlernen und über gemeinsame Interessen austauschen konnte: Natur, Sport, Musizieren, (Kunst)Handwerk, Kochen + Backen sowie Kultur. Spitzenreiter war an diesem Nachmittag eindeutig die Natur, auch wenn Kultur und Sport sich mit je zwei Interessierten behaupten konnten. Im 15-Minuten-Takt wurden dann die Plätze getauscht, um so neue Kontakte zu knüpfen. Zu diesem Zweck lagen auf jedem Tisch Kontaktkärtchen, Stifte und Wunschzettel bereit. Einige wünschten sich einfach Gleichgesinnte, um gemeinsam ins Theater oder ins Museum zu gehen. Auch gemeinsames Kochen war ein Wunsch, der hoch im Kurs stand. Damit es nicht bei guten Vorsätzen bleibt, wurden am Ende konkrete Pläne geschmiedet, die vom Team des Nachbarschaftsladens unterstützt werden. Auch wenn die Menschenmassen bei der Premierenveranstaltung noch ausblieben, war Alena Timofeev mit der Resonanz zufrieden. Eine Fortsetzung ist bereits geplant.
Scheine für die Schießvereinigung Hubertus Melverode
Bei der REWE-Aktion »Scheine für Vereine« konnte man vom 19. Mai bis 22. Juni ab einem Einkaufswert von 15 Euro einen »Vereinsschein« erhalten, den man per REWE App einem Verein seiner Wahl zuordnen konnte. Die Scheine wurden dann von den Vereinen gegen Prämien aus dem Katalog eingelöst, beispielsweise für Sportgeräte, Kleidung oder Ausstattung. Ziel der Aktion ist es, auf die gesellschaftliche Bedeutung des Sports aufmerksam zu machen und zugleich Amateursportvereine bei ihrer Arbeit zu unterstützen. Bei den bisherigen fünf Auflagen wurden insgesamt Prämien im Gesamtwert von über 75 Millionen Euro an die Vereine ausgeschüttet.
2025 war erstmals die Schießvereinigung Hubertus Melverode von 1922 e.V. dabei, die per Instagram für eine rege Teilnahme warb. Wir wünschen viel Erfolg!
Tag der Nachbarschaft
Von März bis Ende Mai sind deutschlandweit durchschnittlich 60 Liter Regen auf den Quadratmeter gefallen – normal wären etwa 200 gewesen. Doch ausgerechnet am 23. Mai, am »Tag der Nachbarschaft«, legte die Trockenheit eine Pause ein.
Dabei hätte alles so schön sein können: Kaffee, Waffeln und jede Menge Musik sollte es im Garten des AWO-Nachbarschaftsladens geben – möglichst unter blauem Himmel. Als jedoch morgens die ersten Regentropfen fielen, wurden die Tische und Bänke sofort in den Innenraum gestellt. Von hier konnte man in bequemer Atmosphäre zusehen, wie sich draußen Sonne und Regen, fast im Minutentakt, abwechselten. Derweil sorgte Johannes Rohr wie immer mit dem Akkordeon für den passenden musikalischen Rahmen, während Hanni Jedwab am Waffeleisen stand. »Schade. ›Bei ihnen im Garten zu sein, ist ein wenig wie Urlaub‹, sagen die Leute oft«, seufzte sie. Trotzdem war der Nachbarschaftsladen fast bis auf den letzten Platz besetzt und das Waffeleisen im Dauerbetrieb.
Für mehr Gesundheit und Sicherheit
Das Netzwerk »Gesund älter werden im Heidberg« lädt am Freitag, dem 26. September, von 9.30 bis 12.30 Uhr erneut zum Gesundheits- und Sicherheitstag ein. Unter dem Schwerpunktthema »Hilfsmittel« erwartet alle Interessierten ein vielfältiges Angebot. Neben den Präsentationen an zahlreichen Infoständen können die Besucher*innen Vorträge von Hörgeräteakustiker Berger und der Wohnberatung des DRK Kreisverband Braunschweig-Salzgitter e.V. besuchen.
Außerdem ist ein Rollatoren-Training mit der Polizeiinspektion Braunschweig geplant.
Dazu gibt es begleitete Rikschafahrten, bei denen man den Heidberg aus einer anderen Perspektive erleben kann. Für das leibliche Wohl wird ebenfalls gesorgt. Neben gesunden Getränken wie Zitronen-Ingwer-Wasser gibt es ab 12 Uhr eine Suppe.
Der Aktionstag findet in den Räumlichkeiten der ev.-luth. Kirchengemeinde St. Thomas, Bautzenstraße 26 statt.
60 Jahre St. Thomas im Heidberg
In den Anfangsjahren des Heidbergs gehörte das Neubaugebiet noch zur benachbarten Martin-Luther-Gemeinde am Zuckerbergweg, bis 1965 schließlich die »Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Heidberg in Braunschweig« gegründet wurde. Zwei Jahre später wurde ein Gemeindezentrum fertiggestellt, dessen Saal auch für Gottesdienste genutzt werden konnte. Dennoch blieb der Wunsch nach einer »richtigen Kirche« bestehen. Erst 1989 – also fast 25 Jahre nach der Einweihung des Gemeindehauses – konnte die heutige St.-Thomas-Kirche fertiggestellt werden.
Heute wäre das Leben im Heidberg ohne die St. Thomas-Gemeinde undenkbar. Hier findet der jährliche Adventsbasar statt, das Konzert für Vielfalt, ein Nachbarschaftsbrunch sowie viele Ausstellungen und Aktionen.
Am 15. Juni wurde das Jubiläum mit einem großen Fest begangen. Damit der Spaß nicht zu kurz kam, gab es ein buntes Programm mit Hüpfburg, Turmabseilaktion, Fotowand, Kicker-Turnier und natürlich viel Musik.
Falscher Alarm in Melverode
Das Sommerloch begann im Braunschweiger Süden diesmal früh: Erst im März wurde der Heidbergsee nach einer vermeintlichen Leiche abgesucht, von der bis heute jede Spur fehlt. Im Mai sorgte nun auch in Melverode ein Irrtum für Schlagzeilen.
Am 13. Mai wurde auf einer Baustelle ein verdächtiger Gegenstand gefunden, der zunächst für eine Kleinbombe gehalten wurde, was zu einer Straßensperrung führte. Der sofort hinzugezogene Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Hannover brauchte allerdings nicht lange, um den Gegenstand als harmlose Gasflasche zu identifizieren. So dauerte die Sperrung zum Glück nicht lange. Für Medienaufmerksamkeit sorgte die Verwechselung dennoch.
Es hätte allerdings auch anders ausgehen können: Erst 2013 wurde in Melverode eine 230-Kilo-Fliegerbombe, ein Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, entdeckt. Alle Straßen um Melverode wurden großflächig gesperrt. 6.900 Menschen mussten damals ihre Häuser verlassen, bis die Bombe entschärft war.
Frisch vom Wok
Und wieder gibt es an der Leipziger Straße ein neues Restaurant. Wo zuletzt das »Il Grano« Pizza und Pasta serviert hat, ist nun das »Hanoi Phô« eingezogen, in dem vietnamesische Küche angeboten wird. Eine Restaurantkritik im Internet gibt es auch schon. »Sehr geil gewürzt«, urteilte »Aris Foodspots« auf Instagram.
Mehrere Gastrobetriebe hatten sich im letzten Jahrzehnt vergeblich an diesem Standort versucht. Hoffen wir, dass dem »Hanoi Phô« ein längeres Leben vergönnt ist als den Vorgängern. Für den Stadtteil ist es auf jeden Fall eine echte Bereicherung.
Vier Schüler gewinnen den Gemeinsam-Preis 2025
Mit der Verleihung des Gemeinsam-Preises sollen Menschen aus der gesamten Region ausgezeichnet werden, die sich in besonderer Weise für die Gesellschaft engagieren.
Bei der diesjährigen Verleihung am 3. Juni im Braunschweiger Dom haben Ole Reuter (18), Issa Bashiti (16), Molin Georgi (18) vom Martino-Katharineum und Jonathan Möller (19) von der IGS Heidberg mit ihrem Projekt »intoPolitics« den ersten Platz bekommen.
Ende letzten Jahres hatten sie eine Podiumsdiskussion organisiert, bei der hiesige Kandidat*innen für die Bundestagswahl mit Jugendlichen diskutieren sollten. Die Veranstaltung fand im Februar in vier Sälen des Astor-Kinos statt, die innerhalb kürzester Zeit ausgebucht waren. Etwa 1250 Erstwähler*innen aus elf Schulen kamen, um sich zu informieren.
Als Anerkennung für so viel politisches Engagement wurde das Projekt »intoPolitics« für den Gemeinsam-Preis 2025 nominiert. Eigentlich hatten die vier Schüler auf den Sonder- oder Jugendpreis gehofft. Als sie dann den Hauptpreis gewannen, war die Überraschung groß.
Das Preisgeld in Höhe von 3500 Euro wollen die Vier für einen Verein nutzen, den sie demnächst gründen wollen, um weiter politisch aktiv zu sein.